19:00: Israels Parteienlandschaft – Geschichte und Gegenwart
30. August 2023
Vortrag von Joseph Croitoru
Mittwoch, 30. August 2023
19:00 Uhr
Stadt Dortmund - Stadtarchiv, Märkische Str. 14
44122 Dortmund
Die israelische Parteienlandschaft ist aufgrund ihres ständigen Wandels nicht immer leicht überschaubar. Sie weist aber auch Kontinuitäten auf, so in der weitgehend konstanten Zahl der Parteien wie auch in deren politischer Agenda. Bei der letzten Wahl im November 2022 hat sich ein schon länger zu beobachtender Trend dramatisch manifestiert: Israels „politische Mitte“, die einst von der linksorientierten Arbeitspartei beherrscht wurde, ist noch einmal nach rechts gerückt. Die Linke und damit das Friedenslager sind zum Randphänomen geworden. Momentan wird die israelische Politik von einer ultrarechten Regierung gelenkt, zu deren Zielen neben einem massiven Ausbau der Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten auch die Politisierung des Justizapparats gehört. Nach einem Abriss der Geschichte der israelischen Parteienlandschaft bis in die Gegenwart hinein werden anhand ihrer Wahlprogramme die Positionen der wichtigsten Parteien zur Palästinenserfrage sowie die aktuelle Lage beleuchtet.
Joseph Croitoru, geboren 1960 in Haifa, ist Historiker und Journalist. Lange Autor der Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Neuen Zürcher Zeitung mit den Schwerpunkten Nahost und Osteuropa, schreibt er nun u.a. für Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und die taz.
Eintritt frei
Veranstalter Stadt Dortmund - Stadtarchiv
Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V. statt
18:30: Podiumsgespräch: Gemeinsamer Kampf gegen staatliche Repressionen, aber wie?
31. August 2023
Mit Inputs von:
Palästina Kampagne, Kurdische Bewegung (Dilara), BIPoCs for Future (Elisa), Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) (Biplab), sowie einer Rechtsanwältin/Stafverteidigerin (Nadija)
Ob es die Bewegung für Palästina, Klimagerechtigkeit oder Kurdistan ist, oder der Kampf gegen rassistische Polizeigewalt -- der Staat greift viele linke Bewegungen gleichzeitig an. Jedoch werden diese im Sinne von „Teile und Herrsche“ oft voneinander künstlich isoliert.
Dabei spielt rassistische Propaganda der bürgerlichen Medien, der Polizei und der Politik eine zentrale Rolle, migrantische, antirassistische Gruppen als “gefährlich”, “terroristisch”, “gewalttätig” und “unintegriert” zu diffamieren.
Besonders wird die Bewegung für ein freies Palästina öfter marginalisiert von anderen Bewegungen. Viele trauen sich nicht, offen Palästina-Solidarität zu zeigen, aus Angst vor staatlichen Repressionen, aber auch vor rassistischen Angriffen von pseudo- „Linken“ - sogenannten Antideutschen. Jedoch ist die Solidarisierung mit Palästina ein Prüfstein dafür, ob Internationalismus und Antirassismus tatsächlich ernst gemeint und nicht nur liberale Lippenbekenntnisse sind.
Deswegen möchten wir am 31.8. um 18.30 Uhr mit Vertreter:innen der Palästina Bewegung, der antirassistischen Klimabewegung, der kurdischen Bewegungen und der Bewegung gegen rassistische Polizeigewalt zusammenkommen, um über Perspektiven des gemeinsamen antirassistischen Kampfes gegen Repressionen des Staates zu reden. Eine juristische Einschätzung von einer Rechtsanwältin zum Ausmaß der staatlichen Repressionen wird es auch geben.
Wir sagen: Solidarität unter Gruppen, die staatliche Repressionen erfahren, ist zwingend notwendig für nachhaltige Veränderung!
Kommt zum Podiumsgespräch:
Gemeinsamer Kampf gegen staatliche Repressionen, aber wie?
am Donnerstag, 31.8 um 18.30 Uhr!
Ort: Mehrgenerationenhaus, Gneisenaustraße 12 in 10961 Berlin-Kreuzberg
20:00: Parallelwelt Palästina über die aktuelle Lage in Palästina
1. September 2023
Nachdem Lena und Michael in ihrem Podcast "Parallelwelt Palästina" viel über die Geschichte Palästinas sowie die Besetzung durch den israelischen Staat sprechen, möchten wir mit ihnen über die aktuelle Lage vor Ort sprechen.
Wir werden über illegale Siedler sprechen, über die Eingriffe des israelischen Militärs im Westjordanland und in Gaza, sowie die permanente Unterdrückung der Palästinenser:innen durch die israelische Regierung.
Wann? 01.09. Um 20 Uhr Wo? Barrio Olga Benario (Schlierseestraße 21, 81541 München)
Wir freuen uns auf ein spannendes Gespräch. Kommt vorbei! Es wird auch Essen und Trinken geben.
Die Veranstaltung wird unterstützt von:
Stadt Aachen
Aachener Friedenspreis
Bürgerstiftung Lebensraum Aachen,
RWTH Aachen University: das Leonardo Projekt und die AStA der RWTH) und durch
Xient GmbH.
Am 24. Juli 2023 verabschiedete die Knesset trotz anhaltender Proteste ein Gesetz zur Abschaffung der „Angemessenheitsklausel“. Die regierende Rechtskoalition in Israel unternahm damit den ersten Schritt zur Entmachtung des Obersten Gerichtshofs und schlug den seit Längerem angekündigten Weg des antidemokratischen Umbaus des Justizwesens ein. Die angestrebte Aushebelung der Gewaltenteilung in Israel sowie die Proteste dagegen beschäftigen seit Monaten auch Politiker:innen, die Presse und Öffentlichkeit in Deutschland. Tatsächlich hat die von der israelischen Rechten vorangetriebene Entmachtung des Obersten Gerichtshofs zu einer Massenmobilisierung geführt, wie sie seit der Friedensbewegung der 1980er Jahre oder zuletzt 2011 anlässlich der untragbaren Lebenshaltungskosten in Israel bei den Protesten auf dem Tel Aviver Rothschild Boulevard nicht mehr zu sehen war.
Der Diskurs, der Israel immer wieder als einzige Demokratie im Nahen Osten dargestellt hat, ist mit der Regierungsbeteiligung von Leuten wie Itamar Ben Gvir und Bezalel Smotrich zum ersten Mal ernsthaft ins Wanken geraten, obwohl israelische Regierungen unterschiedlicher Couleur gegenüber beträchtlichen Teilen der Bevölkerung unter ihrer Kontrolle seit Jahrzehnten antidemokratisch geherrscht haben. Analog dazu bleiben der große blinde Fleck bei der Mehrheit der Protestierenden in Israel die Besatzung und geplante antipalästinensische Vorhaben.
Vor dem Hintergrund der jetzigen Situation werden uns zentrale übergeordnete Fragen beschäftigen: Wie demokratisch kann ein Staat sein, der ein anderes Kollektiv dauerhaft besetzt hält und ein einziges ethnoreligiös definiertes Kollektiv als das alleinig legitime definiert?
Abgesehen davon, werden wir über tagespolitisch aktuelle Fragen sprechen: Was bedeutet der Umbau des Justizwesens ganz praktisch? Welche anderen antidemokratischen Maßnahmen sind eigentlich geplant oder bereits umgesetzt, die hierzulande wenig oder gar keine mediale Aufmerksamkeit bekommen haben? Welche weiteren Entwicklungen sind wahrscheinlich?
Zu den Personen
Omri Metzer ist Direktor der israelischen Organisation Human Rights Defenders Fund (HRDF), deren Arbeit medico international unterstützt. Er ist auch ein langjähriger Aktivist bei Ta'ayush – Arab Jewish Partnership und war früher u. a. für die israelischen medico-Partner HaMoked und Breaking the Silence tätig. Omri hat an der Hebräischen Universität in Jerusalem in Politikwissenschaft promoviert.
Meisa Irshaid ist Vorstandsmitglied des HRDF und seit 2010 als Anwältin tätig. Sie hat einen BA in Jura und einen MA in Gender Studies, ist Mitbegründerin und Rechtsberaterin der Organisation Gun Free Kitchen Tables, ehemalige Rechtsberaterin des medico-Partners Public Comittee against Torture in Israel und arbeitete in der bekannten Anwaltskanzlei von Smadar Ben Natan. Meisa betreibt jetzt eine unabhängige Kanzlei und vertritt Mandant:innen in den Bereichen Familienzusammenführung, humanitärer Status und Menschenrechtsverletzungen.
Riad Othman leitete von 2012 bis 2015 das Israel-Palästina-Büro der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international e.V. Seit 2016 arbeitet er als Nahostreferent mit diesem Schwerpunkt von Berlin aus.
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
Nazih Musharbash, seit 2018 Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft (DPG e.V.), geht in seinem Vortrag auf die Zusammensetzung und die Politik der 37. israelischen Regierung seit Gründung des Staates Israel und auf ihre Auswirkungen auf das Leben der israelischen und der palästinensischen Bevölkerung ein.
Benjamin Netanjahu führt eine der umstrittensten Koalitionen an: Ein Ministerpräsident unter Korruptionsverdacht, mehrere Minister als Steuersünder und Terror-Unterstützer.
Hauptziel dieser Regierung ist die Schwächung der Kompetenz des Obersten Gerichtes und die Umgestaltung des sonst säkularen Staates in einen jüdischen Staat. Kritiker bezweifeln, ob Israel “demokratisch” und zugleich “jüdisch” sein kann.
Darüber hinaus verfolgt die neue Regierung, erstmalig schriftlich fixiert, die Annexion der Westbank, die Besiedlung weiterer Gebiete durch jüdische Israelis, die völkerrechtlich nicht zu Israel gehören, eine Israelisierung der Westbank durch weitere Enteignungen, die Einverleibung von Ost-Jerusalem, Deportationen der einheimischen palästinensischen Bevölkerung und Schwächung der Palästinensischen Autonomiebehörde sowie die Verunmöglichen der Zwei-Staaten-Lösung. Die letzten militärischen israelischen Angriffe und die Reaktion der frustrierten palästinensischen Jugendlichen werden erörtert und diskutiert.
Nazih Musharbash lebt seit 1965 in Deutschland. Geboren 1946 in Amman/Jordanien, Abitur in Bethlehem und Beit Jala (Palästina), nach Studium in Oldenburg Realschullehrer und ‑rektor, engagierte sich jahrzehntelang als Ratsmitglied und Kreistagsabgeordneter und war Landtagsabgeordneter im Niedersächsischen Landtag.
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
Friday, 8th of September 2023
from 6:30–10:00 PM
at Gallery Melbye-Konan,
Mittelweg 169, Hamburg (Germany)
To celebrate the end of my solo show "The Sun Above All" I am pleased to invite you to be part of a special happening. Besides delicious snacks and drinks there will be a discussion and exchange with Udi Raz (Jewish Voice), N. N. (Palestine Speaks) and me. Stella Melbye-Konan will host the event and guide us through the conversation, opening it up for the public to participate.
We meet from 6:30-10:00 PM to exchange and discuss how international solidarity and the peace movement in relation to the Palestinian struggle for liberation is going and what are the perspectives of Jewish and Palestinian activists and cultural workers. Particularly we are gonna look at the current situation in Germany where progressive voices are systematically suppressed and silenced. How does that affect the possibilities to come together and build resistance? How do the two peace organisations "Jewish Voice" and "Palestine Speaks" work and what are their challenges in the German context?
Without polarising or falling into clichés, this event aims to create a space for exchange. Our personal perspectives are the starting point for the discussion. We all have different connections to historical Palestine and grew up with very different narratives. We're gonna speak about transformation processes and how our ideas about religion, nationality and history, for example, have changed in dialogue with others. How does one become open to new perspectives on one's own history? And how can a common and plural culture of remembrance emerge in Germany despite political restrictions, such as the ban on assemblies to commemorate the Nakba?
The confrontation with historical narratives and one's own gaps in education is both a political and a personal question of responsibility and belonging. It's not easy but collectively we can challenge ourselves and learn from each other. The tent "Come As You Are" is devoted to this attempt to come together, and to seek for a more just present and future together. I want to thank so many people who shaped this project in direct or indirect ways, who inspired me deeply and touched points in me that were sometimes painful. But also it is through tears that we can see more clearly. My gratitude goes to the many devoted activists and thinkers that I met in the last years, in historical Palestine, Germany and Switzerland.
If you plan to attend, please us know and write an e-mail to info@melbye-konan.com, in advance.
We look forward to seeing you!
Wir freuen uns sehr, dass wir für den 8. September den syrisch-palästinensischen Pianisten Aeham Ahmad für eine Mischung aus Konzert und Lesung gewinnen konnten. In seiner Musik verbindet Aeham Ahmad stilistische Einflüsse aus den Ländern des Nahen Ostens mit Jazz und klassischen Elementen – in Klavierspiel und Gesang.
Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier spielen, zunächst im Konservatorium in Damaskus, von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs. Yarmouk war seit 2013 von verschiedenen Parteien des Bürgerkriegs umkämpft. Im Laufe von Kriegshandlungen, Belagerung und Hunger dezimierte sich die Einwohnerzahl von vorher 150.000 auf 16.000 Menschen im Jahr 2015. Während dieser Zeit transportierte er sein Klavier auf einem Anhänger oder Pick-Up und trat auf Straßen und öffentlichen Plätzen auf. Videos von diesen Auftritten, häufig vor allem mit Kindern als Publikum, wurden in sozialen Netzwerken geteilt und seine Geschichte erfuhr international Medienberichterstattung.
Nachdem das Flüchtlingslager im April 2015 von den Kämpfern des „Islamischen Staates“ eingenommen worden war, zerstörten diese bei einer Kontrolle sein Klavier. In dieser Situation entschied er sich, seine Heimat zu verlassen.
Am 2. August floh er aus Yarmouk und kam über Izmir, Lesbos und die Balkanroute im September 2015 nach Deutschland.
2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion. Erste Auftritte in Deutschland hatte er bei einem Konzert für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer in München im Oktober 2015 sowie einem Benefizkonzert zugunsten der Bochumer Flüchtlingshilfe zusammen mit den Bochumer Symphonikern. Seitdem hat er viele Konzerte in ganz Europa und in Japan gespielt.
Zur Internationalen Frankfurter Buchmesse im Oktober 2017 erschien seine Autobiografie „Und die Vögel werden singen“, das inzwischen in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Mit diesem Buch möchte er dazu beitragen, dass der Krieg in Syrien nicht in Vergessenheit gerät.
Mehr Informationen über Aeham Ahmad und sein Wirken finden sich auf seiner Homepage www.aeham-ahmad.com.
Der Eintritt an dem Abend ist frei, wir bitten aber um eine Spende. Im Anschluss an das Konzert gibt es auch noch die Möglichkeit zur Begegnung untereinander und mit Aeham Ahmad.
Datum: Freitag, 8. September
Zeit: 19:30 Veranstaltungsort: St.-Anna-Kirche Münster-Mecklenbeck
Dingbängerweg 61 in 48163 Münster
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
9:30: Die Situation Palästinas - Studientag der Gruppe Frauen wagen Frieden
– 9. September 2023
Thema des Studientags “ … durch das Band des Friedens“
So heißt es im Motto des nächsten Weltgebetstages, der von palästinensischen Frauen vorbereitet wird.
Im Vorfeld dieses Weltgebetstages 2024 möchten wir für das Thema Palästina-Israel sensibilisieren und die Möglichkeiten eines konstruktiven Dialogs mitten im Konflikt ausloten.
Anmeldung:
Schriftlich bis 2. September bei Lilli Wagner, Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft Tel.: 0631 3642-228 | Fax: -231 E-Mail:lilli.wagner@evkirchepfalz.de
Ort:
Martin Butzer Haus, Martin-Butzer-Straße 36 in 67098 Bad Dürkheim Veranstalter:
Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft Kosten:
20 €, ganztags Leitung:
Claudia Kettering, Bärbel Schäfer Kontakt:
Lilli Wagner per E-Mail: lilli.wagner@evkirchepfalz.de
Referent*in
Sabine Grützner, Monika Kreiner, Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Mary Berg, Anke Rheinheimer, Ingrid Rumpf, Bärbel Schäfer,Pfrin. Susanne Käser,Pfrin. Claudia Kettering
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
N/A: 03. - 13.09.2023: Rundreise von sieben außerordentlichen Frauen aus Palästina
N. a. 3. September 2023 – 13. September 2023
Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah. Von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem in Israel.
Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie – die Frauen gärtnern und handwerken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das “Sumud”, auf Deutsch „Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand“.
Auf einer Reise mit der KURVE Wustrow durch Norddeutschland präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
ALLE TERMINE
So 03.09. um 15:00 Uhr │ Die Manege, Berlin, Rütlistr. 3
Mo 04.09. um 16:00 Uhr │ Karanfil, Berlin, Weisestr. 3
Mo 11.09. um 19:00 Uhr │ Kulturverein Platenlaase e.V., Wendland, Platenlaase Nr. 15 Sprache: arabisch mit deutscher Übersetzung Mehr Infos: John Preuss, unser Referent für den Ziviler Friedensdienst in Palästina/Israel jpreuss(at)kurvewustrow.org
18:30: Palästina Initiative Tirol lädt ein zu gemeinsamem Abendessen
15. September 2023
Die Situation in Palästina verschärft sich unter einer rechtsradikalen Regierung in Israel immer weiter. Siedlungsbau und Landraub wird verstärkt fortgeführt, Siedler*innengewalt wird immer aggressiver und offener betrieben. Österreich schaut dabei weg.
Wir wollen weiterhin auf diese Rechtsverbrechen aufmerksam machen und gleichzeitig zur palästinensischen Solidarität aufrufen.
Deswegen laden wir am Freitag, 15.09. um 18:30 Uhr zu einem palästinensischen Abendessen im Il Corvo ein und informieren am nächsten Tag, also Samstag, 16.09. ab 15 Uhr an der Annasäule über die aktuelle Lage in Palästina.
15:00: Palästina Initiative Tirol lädt ein zum Infostisch an der Annasäule
16. September 2023
Die Situation in Palästina verschärft sich unter einer rechtsradikalen Regierung in Israel immer weiter. Siedlungsbau und Landraub wird verstärkt fortgeführt, Siedler*innengewalt wird immer aggressiver und offener betrieben. Österreich schaut dabei weg.
Wir wollen weiterhin auf diese Rechtsverbrechen aufmerksam machen und gleichzeitig zur palästinensischen Solidarität aufrufen.
Deswegen laden wir am Freitag, 15.09. um 18:30 Uhr zu einem palästinensischen Abendessen im Il Corvo ein und informieren am nächsten Tag, also Samstag, 16.09. ab 15 Uhr an der Annasäule über die aktuelle Lage in Palästina.
19:00: Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis
– 18. September 2023
Lesung und Diskussion mit Charlotte Wiedemann
In ihrem Buch „Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis“ plädiert die Journalistin und Autorin Charlotte Wiedemann für ein grundlegendes Umdenken in der deutsch-europäischen Erinnerungskultur. Welche Opfer sind uns nahe, welche bleiben fern und stumm? Welches Leid hat Stimme, welcher Schmerz spricht zur Welt? Erinnerungskulturen sind geprägt vom globalen Machtgefüge; manche Genozide, etwa in Kambodscha, blieben im Hinterhof der Weltgeschichte.
Die Autorin bringt zwei persönliche Anliegen in einen Dialog: Sensibilität und Verantwortung für die Shoah bewahren und eurozentrisches Geschichtsdenken überwinden. So haben Millionen Kolonialsoldaten gegen Nazi-Deutschland gekämpft, aber bis heute denken wir die Befreiung vom Nationalsozialismus nicht mit der Freiheit und Würde des kolonisierten Menschen zusammen. Parallel zu den Nürnberger Prozessen wurden in den Kolonien nie geahndete Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen – eine moralische Asymmetrie, die bis heute andauert.
Moderation
Johanna Dangel, zusammen leben e.V., Freiburg
Dr. Benjamin Schütze, Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung, Freiburg
Africa Centre for Transregional Research (ACT), Universität Freiburg; Arnold-Bergstraesser-Institut (ABI), Freiburg; De/Coloniality Now, Universität Freiburg; Evangelische Studierendengemeinde (ESG) Freiburg; Forum Friedensethik in der Evangelischen Landeskirche in Baden; jos fritz buchhandlung; pax christi Freiburg; Pädagogische Hochschule Freiburg; Universitätsbibliothek Freiburg; zusammen leben e.V., Freiburg
Zur Person
Charlotte Wiedemann, geboren 1954, Autorin von Büchern, Essays und Reportagen zu internationalen Themen – viele Jahre mit dem Schwerpunkt „Islamische Lebenswelten“. Publikationen in Geo, Die Zeit, Le Monde Diplomatique, Qantara (Portal für den Dialog mit der Islamischen Welt), Südlink, Blätter für deutsche und internationale Politik, NZZ u.a. – Kolumnistin der taz. Vorträge zu interkulturellen Themen, postkolonialem Denken und Erinnerungskultur. Seit 2020 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Leibniz-Zentrums Moderner Orient.
Veranstaltungsort
Universitätsbibliothek Freiburg, Veranstaltungssaal, 1. OG Parlatorium
Anmeldung/Eintritt
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; der Eintritt ist frei.
Freiburg
Universitätsbibliothek Freiburg - Veranstaltungssaal, 1. OG Parlatorium
im Sommer 2014 verloren zwei junge deutsch-palästinensische Geschwister, Ramsy und Layla Kilani, bei einem Luftangriff der israelischen Armee auf ein Wohnhaus in Gaza einen Teil ihrer Familie. Getötet wurden ihr Vater, dessen neue Ehefrau und fünf Kinder. Nicht nur wird ihr Leben dadurch erschüttert, sie politisieren sich auch, entdecken ihre palästinensischen Wurzeln und suchen nach Antworten.
Bis heute erfuhr ihre Familie keine Gerechtigkeit, im Gegenteil mussten sie erleben, dass der israelische Staat versuchte, die Aufklärung zu behindern und Kritik zu unterbinden. Aber auch die deutschen Behörden zeigen sich wenig interessiert an der Aufklärung dieses Verbrechens.
Anne Paq und Dror Dayan von dem Filmkollektiv ActiveStills haben die Dokumentation "Not just your picture" darüber gedreht.
Wir zeigen den Dokumentarfilm mit einer Einführung von Ramsy Kilani von DIE LINKE. Neukölln und anschließender Diskussion.
Ihr und Gäste seid herzlich dazu eingeladen.
19:00: Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis
19. September 2023
Lesung und Gespräch mit Charlotte Wiedemann am Dienstag, den 19. September 2023, 19 Uhr, im Astoria Saal, Kulturzentrum Konstanz. Eine Veranstaltung der vhs Landkreis Konstanz e.V. und des Bildungsvereins seemoz e.v.
„Den Schmerz der anderen zu empfinden, mag unmöglich sein, aber ihn zu begreifen und zu respektieren, ist ein realistisches und notwendiges Ziel.“ Welche Opfer sind uns nahe, welche bleiben fern und stumm? Welches Leid hat Stimme, welcher Schmerz spricht zur Welt?
Charlotte Wiedemann, 1954 geboren, ist Auslandsreporterin, Publizistin und Buchautorin. Sie lebte jahrelang in Südostasien und berichtete u.a. für DIE ZEIT, GEO und Le Monde Diplomatique über Gesellschaften in Asien und Afrika. In ihrem jüngsten Buch sucht sie nach Wegen, Erinnerungskultur im Geist globaler Gerechtigkeit neu zu denken. Dazu bringt sie zwei persönliche Anliegen in einen Dialog: Sensibilität und Verantwortung für die Shoah bewahren und eurozentrisches Geschichtsdenken überwinden.
So haben Millionen Kolonialsoldaten gegen Nazi-Deutschland gekämpft, aber bis heute denken wir die Befreiung vom Nationalsozialismus nicht mit der Freiheit und Würde des kolonisierten Menschen zusammen. Parallel zu den Nürnberger Prozessen wurden in den Kolonien nie geahndete Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen – eine moralische Asymmetrie, die bis heute andauert.
Erinnerungskulturen sind geprägt vom globalen Machtgefüge; manche Genozide, etwa in Kambodscha, blieben im Hinterhof der Weltgeschichte. Ihre bisher sieben Bücher (darunter der Titel „Vom Versuch, nicht weiß zu schreiben“) sind geprägt vom Bemühen, Alternativen zu einer verengt eurozentrischen oder westlichen Betrachtung der Welt zu entwickeln. Sie schrieb in diesem Sinne unter anderem Portraits von Iran wie von Mali.
In ihrem jüngsten Buch „Den Schmerz der Anderen begreifen“ bringt sie ihre Erfahrungen außerhalb Europas in einen Dialog mit ihrer langjährigen Beobachtung des deutschen Umgangs mit dem Nationalsozialismus. Und sie fragt: Welchen Toten, welchen historischen Massenverbrechen schenken wir unsere Empathie? Wie kann ein vielstimmiges Erinnern entstehen? Was bedeutet solidarisches Erinnern?
19:00: The Big Book Robbery – (Der grosse Bücherraub)
– 19. September 2023
Film mit anschließendem Erlebnisbericht vergleichbarer historischer Ereignisse und Familiengeschichte in Palästina von Nazih Musharbash und Diskussion
Dienstag, den 19. September 2023 - 19.00 - 21:00 Uhr in der Villa Sponte, Osterdeich 59b in 28203 Bremen
IndiesemFilm„DerGrosseBücherraub“wirdchronologischvondersystematischen Plünderung von über 70000 palästinensischen Büchern durchden neugegründeten Staat Israel im Jahr 1948 erzählt. Der Dokumentarfilmgeht in verschiedenen Handlungssträngen einer Struktur nach, die sowohldramatisch fesselnd, als auch emotional verstörend ist.
Im Mittelpunkt stehenInterviews und Zeitzeugenberichte, die die Bücherdiebstahl-Affäre in einengrößerenhistorisch-kulturellenKontextstellen.Dabeiwirddiepalästinensische Tragödie von 1948 neubeleuchtetunddas moralisch-heroische Narrativ des Krieges von 1948 widerlegt.
Der Film dauert 57 Min. undeignet sich gut für die Aufarbeitung der Ereignisse der NAKBA im Gedenkjahr 2023 zu„75 Jahre NAKBA“, (der Katastrophe) der Vertreibung und dem Beginn der bis heuteanhaltenden völkerrechtswidrigen Besatzung.
Einer der renommiertesten Neuen Historiker Israels Ilan Pappe formuliert es im Film deutlich: „70000 bis 750000der vertriebenen Palästinenser:innen waren ziemlich reich, wenn man bedenkt, was sie an Geld und Vermögenhatten. Nichts ist davon übrig, nichts …Die Israelis nahmen wirklich jeden mit, sie haben vielleicht nicht jedenausgewiesen, aber sie haben auf jeden Fall dafür gesorgt, dass sie den Palästinenser:innen jeden Cent abnahmen, den sie besaßen, jedes Möbelstück…Es geht um die Identitätsauslöschung und die Verdrängung der Ereignisse von1948“
Nazih Musharbashlebt seit 1965 in Deutschland. Geboren 1946 in Amman/ Jordanien verbrachte erseine Schulzeit bis zum Abitur in Bethlehem und Beit Jala (Palästina) im Internat der Evang.-Luther.Schulen. Er studierte in Oldenburg, unterrichtete als Lehrer Chemie und Biologie und war bis zu seinerPensionierung Realschullehrer und Schuldirektor. Er war Mitglied des Rats der Stadt Bad Iburg undSPD-LandtagsabgeordneterinNiedersachsen.Seit2018isterPräsidentderDeutsch-Palästinensischen Gesellschaft e. V. . Er setzt sich für die Beendigung der israelischen Besatzung undeinen eigenen Staat Palästina ein. Darüber hält er auch regelmäßig Vorträge.
Veranstaltet von: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., Israelisches Komitee gegen Hauszerstörung (ICAHD), AK NahostBremen, Bremer Friedensforum, Kairos Palästina Solidaritätsnetz Gruppe Bremen; biz (Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung) .
19:30: Die Nakba – Die Katastrophe: 1948 – 2023: 75 Jahre Flucht und Vertreibung der Palästinenser
19. September 2023
Der Staat Israel feiert sein Gründungsjahr 1948 als Wiedergeburt nach langem Exil und einer langen jüdischen Verfolgungsgeschichte. Den überwiegenden Teil der Palästinenser haben die Ereignisse um 1948 dagegen zu einem Volk von Flüchtlingen gemacht. Sie sehen sich bis heute ihrer Heimat und ihres Besitzes beraubt, ohne Aussicht auf nationale Selbstbestimmung, geschweige denn auf Entschädigung oder gar Rückkehr.Referentin: Ingrid Rumpf
Veranstalter: Verein Ulmer Weltladen e. V., Ulmer Ärzteinitiative/IPPNW, Politischer Stammtisch 13 Ulm/Neu-Ulm
18:30: Plädoyer für eine empathische Erinnerungskultur
20. September 2023
Am 20.9. wird Charlotte Wiedemann bei uns am KIT zu Gast sein und aus ihrem Buch "Den Schmerz der anderen Begreifen - Holocaust und Weltgedächtnis" lesen. Die Veranstaltung findet um 18:30 Uhr im kleinen ETI Hörsaal in Gebäude 11.10 statt.
Kommt vorbei. Wir freuen uns!
Karlsruhe
Kleiner ETI Hörsaal in Gebäude 11.10 - KIT Campus Süd
19:00: Den Schmerz der Anderen begreifen - Holocaust und Weltgedächtnis
– 21. September 2023
Welche Opfer sind uns nahe, welche bleiben fern und stumm? Welches Leid hat Stimme, welcher Schmerz spricht zur Welt?
Charlotte Wiedemann sucht in ihrem jüngsten Buch nach Wegen, Erinnerungskultur im Geist globaler Gerechtigkeit neu zu denken. Dazu bringt sie zwei persönliche Anliegen in einen Dialog: Sensibilität und Verantwortung für die Shoah bewahren und eurozentrisches Geschichtsdenken überwinden.
So haben Millionen Kolonialsoldaten gegen Nazi-Deutschland gekämpft, aber bis heute denken wir die Befreiung vom Nationalsozialismus nicht mit der Freiheit und Würde des kolonisierten Menschen zusammen.
Parallel zu den Nürnberger Prozessen wurden in den Kolonien nie geahndete Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen - eine moralische Asymmetrie, die bis heute andauert.
Erinnerungskulturen sind geprägt vom globalen Machtgefüge; manche Genozide, etwa in Kambodscha, blieben im Hinterhof der Weltgeschichte.
Die Holocaust Memory Culture verfügt weltweit über das größte Prestige und die meisten Ressourcen. Aber ist die Judenvernichtung tatsächlich für alle ein universelles Zeichen? Wer will und wer darf sich mit eigenem Schmerz darauf beziehen?
Haus der Volkshochschule, Saal, Spendhausstraße 6 in 72764 Reutlingen
Kursnr.
237A055000
Beginn
Do., 21.09.2023,
19:00 - 20:30 Uhr
Gebühr
8,00 € (erm. 5,00 €)
Kooperation:
Evang. Bildung, katholische Erwachsenenbildung, Flüchtlingskinder im Libanon e.V.
17:00: Israel | Palästina: Zwischen ‚Staatsstreich von oben‘ und ‚notwendiger Reform‘
24. September 2023
Seit Monaten demonstrieren Hunderttausende im Land gegen die Pläne der Regierung zum Umbau der Verfasstheit des politischen Systems, zugleich hält die Regierungsmehrheit im Parlament unbeirrt an ihrem Kurs fest.
Seit Jahrzehnten begleitet die Auseinandersetzung zwischen den zwei Nationalbewegungen im Land zwischen Mittelmeer und Jordan auch die deutschen Debatten.
Was sind heute die Kernfragen der politischen Auseinandersetzungen in Israel und Palästina? Was haben ‚wir in Deutschland damit zu tun? Wohin gehen aktuell die Entwicklungen?
Wir laden Sie herzlich zu unserer Veranstaltung ein:
Datum: 24. September 2023
Uhrzeit: 17:00 Uhr
Veranstaltungsort: IBZ Saal
Adresse: Teutoburger Str. 106, 33607 Bielefeld
Referent: Rainer Zimmer-Winkel
Verleger AphorismA Berlin
Vorsitzender des Vereins ‚diAk – Deutschland | Israel | Palästina – zusammen denken e.V.‘
Mit dem Ökumenischen Begleitprogramm des Weltkirchenrats (EAPPI) in Palästina und Israel.
Rudolf Rogg, Forstingenieur, Soziologe, ehem. Landesdirektor Palästina der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Seit der Staatsgründung Israels vor 75 Jahren und der gleichzeitigen Vertreibung der Palästinenser ist es nicht gelungen, für die Menschen in Israel und Palästina ein friedliches Miteinander zu schaffen. Inzwischen leben über 700.000 jüdische Siedler in den besetzten palästinensischen Gebieten. Nach internationalem Recht ist diese Besiedlung illegal. In immer mehr Siedlungen in der Westbank werden Viehherden aufgebaut, die den Weide- und Ackerraum für sich beanspruchen. Die israelische Regierung plant die Annexion des Westjordanlands und ermuntert damit Siedler zur weiteren illegalen Landnahme. In dieser Situation versuchen Beduinen und palästinensische Bauern gewaltfrei ihre Landwirtschaft gegen die aggressiven Siedler zu verteidigen.
Israelische und palästinensische Menschenrechtsgruppen, internationale jüdische Solidaritätsgruppen, internationale Aktivistengruppen und EAPPI versuchen durch ihre Präsenz vor Ort Solidarität zu zeigen, Übergriffe zu verhindern und ihnen bei den schweren Lebensbedingungen im Alltag zu helfen. Rudolf Rogg hat 2023 für pax christi am EAPPI-Programm des ökumenischen Rates der Kirchen teilgenommen. Er hat drei Monate mit der Bevölkerung in den südlichen Hebronbergen gelebt, gearbeitet und die alltäglichen Vorfälle dokumentiert und weitergeleitet. Die Veranstaltung zeigt auf, wie jüdische Siedler und Besatzungsmacht dabei sind, die Existenz der Menschen dort zu zerstören und stellt Handlungsmöglichkeiten hin zu einem gerechten Frieden für alle Beteiligte zur Diskussion.
Referent:
Rudolf Rogg, Forstingenieur, Soziologe, ehem. Landesdirektor Palästina der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Der Alltag von Palästinenser*innen ist geprägt von Unterdrückung, Gewalt und Diskriminierung.
Die Menschenrechtsorganisationen B’Tselem, Amnesty und Human Rights Watch werfen Israel Apartheid vor.
Im Westjordanland leben Palästinenser*innen unter der israelischen Militärherrschaft und ihnen werden Bürgerrechte verwehrt, während jüdische Israelis, die im selben Gebiet leben, unter dem bürgerlichen Recht regiert werden. Durch den israelischen Siedlungsbau ist das Westjordanland zerklüftet und die palästinensische Bevölkerung wird aus vielen Gebieten zunehmend verdrängt.
Der Gazastreifen ist seit 2006 nahezu vollständig abgeriegelt. Israelische Besatzungstruppen und Siedler töteten in 2022 im Westjordanland und in Ost-Jerusalem 146 Palästinenser*innen.
In Berlin wird die Solidaritätsbewegung mit Palästina immer wieder mit Repression konfrontiert. Dieses Jahr wurde die Demonstration zum 75. Jahrestag der Nakba verboten. Bereits letztes Jahr wurde eine Demo zum Nakba-Tag und zum Gedenken an die von israelischen Militärs getötete Journalistin Shireen Abu Akleh untersagt.
19:30: Ibn Rushd Young N°1 We have a homeland of words: A Palestinian Heritage Quest
– 26. September 2023
Dienstag, 26. Sept. - 19:30 - 21:30 Uhr im Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße, Steinmetzstraße 68 in 10783 Berlin
With our new series 'Ibn Rushd Young', a kind of extra-university, non-hierarchical, and interdisciplinary colloquium on topics, issues, and projects which are related, in one way or another, to the Arab World, we want to give young researchers, intellectuals and artists the opportunity to present and discuss their current project.
In the kick-off event We have a Homeland of Words: A Palestinian Heritage Quest, the young Italian researcher Caterina Venafro will present her findings, focusing on the theme of "cultural heritage" and how it evolves differently between homeland and diaspora.
Stay on for a drink and a snack after the discussion, to talk and network!
Mittwoch 27.09.2023, 19:30 Uhr, Kampnagel, Jarrestr. 20 in 22303 Hamburg
Eintritt frei
Erinnerungskämpfe im Zeichen des Holocaust: Dirk Moses und Meron Mendel im Gespräch.
Deutschlands Nachkriegsidentität war immer geprägt durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte, allen voran dem Holocaust. Seit zwei Jahren tobt darum ein Streit, der in den Medien als neuer Historiker*innenstreit oder Historiker*innenstreit 2.0 tituliert wurde.
Geht es dabei wirklich um ein Infragestellen der zentralen Rolle des Holocaust und deutscher Verantwortung, wie es der Vergleich mit dem ersten Historikerstreit (Mitte der 1980er Jahre) nahelegt?
Oder wird eine legitime Forderung nach einer Erweiterung der Erinnerungskultur erhoben, etwa um die Traumata des Kolonialismus, die angesichts der Erfordernisse einer (postkolonialen) Einwanderungsgesellschaft notwendig ist?
Erstmals diskutieren hier mit Meron Mendel (Frankfurt a. M.) und Dirk Moses (New York) zentrale Protagonist*innen dieser Debatte miteinander. Anlass ist das von Jürgen Zimmerer herausgegebene Buch »Erinnerungskämpfe. Wem gehört die deutsche Geschichte«, in dem beide Autoren vertreten sind. Tania Mancheno und Jürgen Zimmerer (Hamburg) moderieren die Diskussion.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Dialoge zum kolonialen Erbe«, einer Kooperation zwischen Kampnagel und der Forschungsstelle Hamburgs (post-)koloniales Erbe, in der Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen über die Verbindungen und Nachwirkungen des Kolonialismus in Hamburg, Deutschland und dem Globalen Süden ins Gespräch kommen.
19:00: Buchpräsentation mit A.Dirk Moses im Gespräch mit Nahed Samour
28. September 2023
Donnerstag, 28.Sept. 2023, 19:00 Uhr im Hopscotch Reading Room, Kurfürstenstr. 13-14, Aufgang B in 10785 Berlin
Für A. Dirk Moses stellt der Völkermord einen doppelten Gewaltakt dar: Einerseits vollzieht er den massenhaften Mord an Menschen und traumatisiert ganze Bevölkerungen für Generationen. Andererseits bringt ein derart grausames Verbrechen eine neue Kategorie des Bösen hervor, das ein Nachleben entwickelt. Als »das Verbrechen aller Verbrechen« stellt der Genozid unweigerlich eine normative und moralische Hierarchie der Gewalt auf. Er wird zum Maßstab für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, der es erlaubt, Gewaltgeschichten kategorisch zu unterscheiden.
Dagegen entwickelt Moses eine Theorie, die differenzierter und inklusiver ist. Statt unterschiedliche Gewalterfahrungen und Traumata gegeneinander auszuspielen, schlägt er eine Perspektive vor, die Verbindungen befördert und die Solidarität unter den Opfern stärkt.
Moses' origineller Ansatz ist dabei gerade für die deutsche Erinnerungskultur von einzigartiger Bedeutung. Als einer der führenden Forscher zur Geschichte des Völkermords, setzt sich Moses seit Jahrzehnten intensiv mit dem Holocaust und dem deutschen Gedenken auseinander. Moses leistet einen Beitrag, um die unerlässliche Erinnerungskultur zu erneuern und dadurch lebendig zu halten.
A. Dirk Moses, 1967 in Brisbane, Australien geboren, ist Historiker und Politologe, mit Schwerpunkt auf der Geschichte des Völkermords und Erinnerungskultur. Er ist zurzeit Anne and Bernard Spitzer Professor für Politikwissenschaft am City College of New York. Moses ist Autor zahlreicher akademischer Schriften wie The Problems of Genocide und schreibt regelmäßig für Tageszeitungen.
Nahed Samour, Rechts- und Islamwissenschaftlerin, forscht als Early Career Fellow am Lichtenberg-Kolleg – The Göttingen Institute for Advanced Study sowie an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin zu Recht und Religion. Sie studierte Rechts-und Islamwissenschaften an den Universitäten Bonn, Berlin (HU), Birzeit/Ramallah, Damaskus, London (SOAS), Harvard sowie am Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. Sie war Post-Doc Researcher am Eric Castrén Institute of International Law and Human Rights, Helsinki University. Seit 2015 ist sie Junior Faculty an der Harvard Law School, Institute for Global Law and Policy
16:00: Eröffnung der Ausstellung 'Die Nakba - Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948' anschließend Vortrag 'Palästina gestern - heute. Und morgen?'
30. September 2023
Die Palästinensische Gemeinde in Koblenz und Umgebung gestaltet am Samstag, 30. September 2023 im Rahmen der Interkulturellen Woche einen Informationstag über Palästina.
Ort: Bürgerzentrum Lützel im Brenderweg 17-21 in 56070 Koblenz
16:00 Uhr - Ausstellungseröffnung
18:00 Uhr - Dr. Aref Hajjaj spricht zum Thema "Palästina - gestern - heute - Und morgen?
Beginn der Veranstaltung mit Besichtigung: ab 14:00 Uhr sind die Türen geöffnet.
Der biblischen Überlieferung nach ist Abraham vor etwa vier Jahrtausenden von Ur am Euphrat in Mesopotamien - dem heutigen Irak - nach Haran in der heutigen Türkei und anschließend nach Kanaan (heutiges Palästina) gewandert. Von dort aus zog er weiter nach Ägypten und dann wieder zurück nach Kanaan, wo er in Hebron sesshaft wurde.
Der "Abraham Path" ist ein Fernwanderweg, der das kulturelle Gedächtnis Abrahams auf mehr als 10.000 Kilometern durch verschiedene Regionen hindurch verfolgt. Der Referent Marius Stark ist sieben seiner Etappen im Westjordanland / Palästina gegangen. Durch seinen mit Bildern untermalten Wortvortrag möchte er die Zuhörerinnen und Zuhörer an seinen Wandererlebnissen teilhaben lassen.