Kaum beachtete Pogrome im Westjordanland
Alle Augen sind auf Gaza gerichtet, während die Gewalt im Westjordanland zunimmt
BIP-Aktuell #286:
- Kaum beachtete Pogrome im Westjordanland
- Palästinenser im Westjordanland sind der israelischen Gewalt schutzlos ausgeliefert
Israels rechtsgerichtete Regierung lässt zu, dass Siedler mit Unterstützung des Militärs im gesamten Westjordanland zahlreiche Anschläge verüben und illegale Außenposten und Straßen bauen. Während sich die internationale Aufmerksamkeit auf den Gazastreifen konzentriert, wo die meisten Todesopfer zu beklagen sind, bleiben die im Westjordanland begangenen Gräueltaten unbemerkt. Doch der physische, wirtschaftliche und politische Tribut, den diese Verbrechen für die Bevölkerung fordern, ist enorm und kann zu einer Intifada führen.
Die rechtsextreme israelische Regierung (siehe BIP-Aktuell #236) lässt zu, dass Siedler im Westjordanland immer rabiater vorgehen. Die Folge: Angriffe auf Palästinenser nehmen zu. Schon vor dem Angriff auf Israel am 7. Oktober und der unverhältnismäßigen israelischen Aggression im Gazastreifen ist das Leben für Palästinenser im Westjordanland sehr gefährlich geworden. Israels Finanzminister rief zur „Auslöschung von Huwara“ auf, um den Pogrom in Huwara zu rechtfertigen (siehe BIP-Aktuell #249). Im Nachhinein betrachtet war die Absicht klar, einen Völkermord zu begehen; sie wurde aber von der Öffentlichkeit ignoriert.