Heidelberg: 29.10.2014 – Veranstaltung – Was geschieht eigentlich im von Israel besetzten Jordantal?
Vortrag mit Bildern in englischer Sprache mit Übersetzung – Was geschieht eigentlich im von Israel besetzten Jordantal?
Darüber berichtet der Palästinenser Rashed Sawafta von der Jordantal-Solidaritätsbewegung.
Zeit: Mi, 29.10.14 – 19:30 Uhr
Ort: WeltHaus Heidelberg, Hauptbahnhof (Turm), Willy-Brandt-Platz 5
Eintritt frei
Die Palästina/Nahost-Initiative Heidelberg lädt ein – www.pal-ini-hd.de
Die Situation im Jordantal
Das Jordan-Tal und das Gebiet nördlich des Toten Meeres umfassen ein Drittel (28%) der Gesamtfläche des von Israel seit 1967 besetzten Gebiets.
Während es vor dem Beginn der Besatzung von ca. 300.000 Palästinensern bewohnt wurde, ist es den israelischen Behörden durch eine Politik aus Enteignungen und Schikanen gelungen, ihre Zahl auf 60.000 zu drücken!
Infolge dieser Politik verfügen die Palästinenser heute nur noch über 6% der Fläche (‚Zone A‘). Die restliche Fläche, die Zonen ‚B‘ und ‚C‘, wurden weitgehend zu Naturparks, militärischem Übungsgelände und zu Sperrgebieten erklärt. Auf diesem Teil wurden auch illegaler Weise 39 israelische Siedlerkolonien errichtet.
Etwa ein Viertel der Palästinenser, rd. 15.000 Personen, leben trotz aller Widrigkeiten in den Zonen ‚B‘ und ‚C‘. Für viele bedeutet das, dass israelische Behörden regelmäßig ihre Häuser und Hütten zerstören, ihr Vieh und ihre Wassertanks konfiszieren und dass in ihren Ansiedlungen weder Strom, Wasser noch Kanalisation oder eine Müllentsorgung zur Verfügung stehen. Es bedeutet auch, dass ihnen das Aufstellen von Photovoltaik-Anlagen ebenso untersagt ist wie das Verlegen von Leitungen oder das Bohren von Brunnen.
Den rd. 9.500 Bewohnern der israelischen Siedlerkolonien stehen Strom und Wasser im Überfluss zur Verfügung. Das ermöglicht es ihnen, das Land zu bewässern und bis zu drei Ernten im Jahr einzubringen.
Die Arbeit des JVSM (Jordantal-Solidaritätsbewegung)
Das Ziel des Jordan-Valley-Solidarity-Movements besteht darin, die palästinensischen Bewohner der Zonen ‚B‘ und ‚C‘ im Jordantal zu unterstützen, um ihr Verbleiben dort zu sichern.
Im Rahmen seines Vortrags wird JVSM-Koordinator Rashed Sawafta auch die aktuellen Projekte des JVSM vorstellen.
Zurzeit steht Fayasel im Fokus, ein Dorf, das teilweise in Zone ‚C’ und teilweise in Zone ‚B’ liegt. Hier hat das JVSM ein neues Projekt gestartet, eine Schule aus Lehmziegeln. Die Schule soll es nicht nur den Kindern dieses Dorfes, sondern auch denen der umliegenden Gehöfte ermöglichen, den Unterricht zu besuchen, ganz speziell auch Mädchen. Die Lehrkräfte werden von Freiwilligen gestellt, vor allem von Studenten und Studentinnen, die mit dem JVSM zusammenarbeiten.