Bonn: 03.04.2016 – Salman Abu-Sitta: Die Suche nach Gerechtigkeit “Palästinensische Flüchtlinge und das Recht auf Rückkehr”
Wann:
Sonntag, 3. April 2016
ab 15:00 Uhr
Wo:
MIGRApolis-Haus der Vielfalt
Brüdergasse 16-18, 53111 Bonn
Am Sonntag, dem 3. April 2016 ist es wieder soweit, das ‘Café Palestine Bonn’ öffnet im MIGRApolis-Haus der Vielfalt Bonn in der Brüdergasse 16-18 ab 15:00 Uhr seine Pforten.
Wir freuen uns diesmal Prof. Dr. Salman Abu-Sitta begrüssen zu dürfen, der 1938 in Beersheba, in Palästina unter britischem Mandat geboren wurde.
Der Fokus seines auf englisch gehaltenen Vortrags mit dem Titel “Restoring Palestine: The Quest for Justice” (dt. Palästina wieder herstellen: Die Suche nach Gerechtigkeit) liegt auf der Frage der palästinensischen Flüchtlinge sowie deren “Recht auf Rückkehr” (“Right of Return”).
(Es wird ggf. eine ‘Flüsterübersetzung’ für Einzelpersponen oder Kleinstgruppen geben.)
Wenn Abu Sitta über palästinensische Flüchtlinge spricht, dann spricht er auch über sein eigenes Schicksal. Denn auch er wurde als Zehnjähriger mit seiner Familie von jüdischen Milizen aus Beersheba, so wie hundertausende andere Palästinenser, nach Gaza vertrieben.
Ausgebildet wurde er in Kairo, an dessen Universität er 1958 in Ingenieurwissenschaften graduierte. Am ‘University College London’ erlangte er einen Doktor als Bau-Ingenieur.
Schon in den 60’er Jahren begann Abu-Sitta mit der Erforschung der palästinensischen Flüchtlinge und sammelte systematisch Karten, Photografien, Zeugenaussagen, Bücher und andere Dokumente. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist ein siebenhundertseitiger Atlas of Palestine, ein Zeugnis der Geschichte der Palästinenser in Palästina vor 1948.
Dieser Atlas wendet sich an die Palästinenser in Israel, der Westbank, Gaza und an die Millionen palästinensischer Flüchtlinge als Beleg und zur Bekräftigung ihres in der UN-Resolution 194 festgeschriebenen ‘Rights of Return’, d.h. ihres “Rechts auf Rückkehr” in die Dörfer und Städte, aus denen sie 1948 gewaltsam vertrieben wurden.
Das Recht der Palästinenser auf Rückkehr wird von Israel nach Kräften bekämpft: Mythen, dass es nie Palästinenser gegeben habe oder dass sie ihre Dörfer und Städte freiwillig verlassen hätten, werden in Israel bis heute gepflegt, nicht nur von der extrem nationalistischen Rechten.
Auch vorgeblich friedenswillige, kompromissbereite Politiker in Israel, lehnen dass Rückkehrrecht als nationalen Selbstmord strikt ab.
Abu-Sitta wird in seinem Vortrag seine Vision einer Beilegung des sogenannten ‘Palästina-Konflikts’ vorstellen, die zu einer gerechten und friedlichen Lösung in Palästina führen soll, ohne dass die Palästinenser all ihre Rechte – insbesondere das auf Rückkehr – aufgeben müssen.
Weitere Auftritte in Deutschland
Dr. Abu-Sitta wird am 2. April in Stuttgart auftreten sowie am 4. April in Freiburg.