Deutschland und die Apartheid: Ein Einblick in hiesige Politik- und Erinnerungskultur
Berliner Verfassungsschutz stuft BDS-Kampagne als „verfassungsfeindlich“ ein. Somit setzt Deutschland seine lange Tradition der Unterstützung von Apartheid-Staaten fort. Dieses Mal aber unter dem Deckmantel vermeintlicher Erinnerungskultur. Die damalige Unterstützung der Apartheid in Südafrika und der heutige Umgang mit BDS zeugen von einer konsequenten deutschen Politik.
Im Jahr 1988 – Nelson Mandela saß da schon seit 25 Jahren in Haft – erklärte Franz Josef Strauß (CSU) bei einem Dinner mit der Polit-Elite des südafrikanischen Apartheidregimes: „Nie in meinem 40-jährigen politischen Leben habe ich eine so ungerechte und unfaire Behandlung eines Landes erlebt, wie sie Südafrika widerfährt.“ Er meinte die harsche Kritik, lauten Proteste und vor allem die weltweiten Boykottaufrufe von Menschenrechtlern, Gewerkschaftern und Studierenden sowie der Vereinten Nationen gegen Südafrika wegen seiner Unterdrückung der indigenen und farbigen Bevölkerung des Landes.
Es sei schlicht „unzulässig schlechterdings vom Apartheidregime zu sprechen“, schrieb Strauß an Helmut Kohl (CDU). In den 60er Jahren lobte er die „hohe religiöse und moralische Verantwortlichkeit“ des Apartheidregimes als mögliches „Modellbeispiel“ für die Welt. Unter anderem der internationale Flughafen in München trägt den Namen des „bayerischen Landesvaters“, auf den man bis heute stolz ist.
1974 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Konvention, die die Ausübung von Apartheid, also Rassentrennung, verurteilte und unter Strafe stellte. Sie trat 1976 in Kraft.
Die Abschaffung der Apartheid nannte Strauß „unverantwortlich“ und die Gleichstellung der schwarzen Mehrheit „nicht wünschenswert“. Treffen mit ANC-Vertretern lehnte er ab (ANC: African National Congress, 1912 gegründete Organisation zur Bekämpfung der Apartheid, später Partei). Auch der damalige Außenminister und spätere Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) begründete die engen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands mit dem süafrikanischen Apartheidregime damit, „dass man Handel und Politik nicht ohne Not koppeln soll“. U.a. die Daimler AG sowie deutsche Banken proftierten prächtig vom südafrikanischen Apartheidregime…
Vollständiger Beitrag – Occupied News – 23.05.2025

