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Holocaust-Gedenktag: Mehr Erinnerungskritik wagen

Yossi Bartal fragt, ob es nicht besser wäre, die Vergangenheit ruhen zu lassen

Irgendwie passt es, dass der triste Januar in Berlin ein Monat des Gedenkens ist. Auf den Neujahrskater und die inzwischen ritualisierte Debatte über Feuerwerk und dessen vermeintlichen Migrationshintergrund folgt kurz darauf die traditionsreiche Luxemburg-Liebknecht-Demo – der kommunistische Heilige-Drei-Könige-Ersatz mit Tausenden Teilnehmern, begleitet von einigen misstönenden Schalmeien und Hunderten gewaltbereiten Polizisten. »Die Toten mahnen uns«, steht auf dem Denkmal im Lichtenberger Friedhof – und so glauben die dort versammelten Anhänger*innen des wissenschaftlichen Sozialismus, ähnlich wie bei vielen anderen Märtyrerkulten weltweit, Kraft und Orientierung aus den legendären Vorfahren schöpfen zu können.

Später im Monat wird noch Millionen weiterer Opfer rechter Gewalt gedacht – wenn das offizielle Berlin den Internationalen Holocaust-Gedenktag begeht, an dem Tag, an dem das Todeslager Auschwitz durch die Sowjetunion befreit wurde. Rund um den Bundestag kann man am 27. Januar Volksvertreter beobachten, von der AfD bis zur Linken, die sich unter dem Hashtag #WeRemember ablichten lassen und sich gegenseitig versichern, aus dem vergangenen Massenmord das Richtige gelernt zu haben – wenn auch mit teilweise unterschiedlichen Schlussfolgerungen…

Vollständiger Beitrag – Neues Deutschland (nd) – 20.01.2025