Bremen: Do 05.04. Die israelisch-jüdische Tragödie.
Die israelisch-jüdische Tragödie. Von Auschwitz zum Besatzungs- und Apartheidstaat. Das Ende der Verklärung
Donnerstag, 5. April 2018 – 19:00 Uhr – Weserterrassen, Osterdeich 70 b
Einführung: Professor Hans Jürgen Bandelt (Oldenburg)
Seit 50 Jahren hält Israel völkerrechtswidrig palästinensische Gebiete besetzt und ein Ende – und damit eine Friedenslösung – ist nicht in Sicht. Um diesen Zustand zu zementieren, hat Israel apartheidähnliche Zustände geschaffen: In Israel selbst unterliegen die Palästinenser großer Diskriminierung, im Westjordanland und im Gazastreifen werden sie hinter Mauern und Zäunen – sozusagen in Reservaten oder Bantustans – weggesperrt. Rund 4,5 Millionen Menschen müssen dort inzwischen ohne politische und bürgerliche Rechte leben, die Menschenrechtslage ist verheerend. Wer diese Zustände kritisiert, muss damit rechnen, als „Antisemit“ verleumdet zu werden. Die israelische Politik hat sich so aber selbst ausmanövriert: Die Zwei-Staaten-Lösung ist wegen des Siedlungsbaus auf palästinensischem Land nicht mehr möglich, eine Ein-Staaten-Lösung würden die Palästinenser mit ihrer Mehrheit dominieren.
Eine ausweglose Situation, die nur noch mit dem Begriff des Tragischen zu verstehen ist: Der handelnde Protagonist (Israel) gefährdet durch seine kompromisslose Politik des Hochmuts und der Hybris die eigene staatliche Existenz. Als Zukunftsmodell bietet sich nur noch die Apartheid-„Lösung“ an, die auf der weiteren Unterdrückung eines ganzen Volkes beruht und deshalb keine Überlebenschance hat. Das Scheitern und damit ein Ende des Zionismus scheint so absehbar zu sein. Wie es dazu gekommen ist, dass der Staat, der die Notwendigkeit seiner Existenz auf den Holocaust zurückführt, zum Besatzungs- und Apartheidstaat werden konnte, schildert dieses Buch.
Veranstalter: Gabriele Schäfer Verlag, Herne; Unterstützer: Bremer Friedensforum, AK Nahost Bremen, ICAHD (Israeli Committee Against House Demolitions) Gruppe Bremen