Berlin: 18.10.2016 – Neue Ansätze progressiver Politik – Die Linke in Israel und Deutschland
VERANSTALTUNG in Berlin
Die Veranstaltung fällt aus!
Wann: Dienstag, 18. Oktober 2016
18:00 Uhr
Wo: Kalkscheune
Johannisstraße 2, 10117 Berlin
Diskussion mit
MdB Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE und
Knesset-Mitglied Ayman Odeh, Vorsitzender der Chadasch/al-Jabha Gemeinsame Liste.
Moderation: Tsafrir Cohen, Büroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv
Seit 2015 gibt es in Israel ein neues Parteienbündnis unter Beteiligung der linken, sozialistischen Chadasch/al Jabha: die Gemeinsame Liste, eine ethnisch gemischte parlamentarische Plattform, die sehr unterschiedliche politische Positionen einschließt und bei den letzten Wahlen drittgrößte Fraktion wurde.
In der Gemeinsamen Liste erfährt progressive Politik eine neue Bedeutung, denn ihr Anspruch ist es, einerseits die arabisch-palästinensische Minderheit in Israel zu repräsentieren, andrerseits ausdrücklich ein politisches Angebot für die gesamte israelische Gesellschaft, für ein Ende der Gewalt, der Besatzung und für mehr soziale Gerechtigkeit zu machen. Eineinhalb Jahre nach ihrer Gründung muss sich die Gemeinsame Liste mit der Frage beschäftigen, wie sie sich künftig ausrichtet und die gemeinsame Arbeit gestalten will.
Die deutsche Linkspartei befindet sich seit einem Jahrzehnt in einem Prozess der Parteiformierung und Strategiefindung. Dieser Prozess ist gekennzeichnet durch zahlreiche Erfolge, er stellt die Partei aber auch vor komplexe Herausforderungen.
Angesichts einer zunehmenden sozialen Ungleichheit, der Verarmung breiter Bevölkerungsschichten, eines fortgesetzten Rechtsrucks und antidemokratischer Entwicklungen stellt sich die soziale Frage in aller Dringlichkeit neu, sowie die Notwendigkeit einer Debatte, inwieweit Bündnisse dazu beitragen, progressive Anliegen voranzutreiben und breitere Wählerschichten für linke Inhalte zu gewinnen.
Sowohl die Gemeinsame Liste als auch die Linke sind keine homogenen Konstrukte, sondern führen Akteure mit unterschiedlicher politischer Genese zusammen. Doch, wie lassen sich bei einer solchen Bündnis- und Parteipolitik gemeinsame programmatische Ansätze entwickeln? Muss die LINKE wieder die soziale Frage in den Vordergrund stellen? Und welche Rolle spielt dabei eine dezidierte Kapitalismuskritik? Muss die Linke eine «Rückkehr nach Reims» vorbereiten, um die Arbeiterklasse wieder gewinnen zu können?
Und wie lässt sich innerparteiliche Demokratie in einer solchen Konstellation sichern? Welche Bündnisse gehen linke Parteien in ihrem Bemühen ein, die vorhandenen sozialen Konflikte und Kämpfe aufzugreifen und in politische Programme umzusetzen? Und schließlich, wie bezieht sich die Tätigkeit beider Parteien auf die Kämpfe einzelner gesellschaftlicher Gruppen und wie lassen sich diese Kämpfe miteinander verbinden und in Bündnisse zusammenführen?
Begrüßung: Dagmar Enkelmann, Vorstandsvorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Kontakt
Charlotte Tinawi
Telefon: +49 (0)30 44310-153
Fax: +49 (0)30 44310-180
E-Mail: tinawi@rosalux.de
Es wird eine Übersetzung ins Deutsche angeboten. Der Eintritt ist frei.