Freitag, 2. Juni 2013 | 18.00 Uhr | ZeitZentrum Zivilcourage | Theodor-Lessing-Platz 1a | 30159 Hannover
Vortrag und Diskussion
Referent: Torsten Reibold, Europa-Repräsentant von Givat Haviva, Israel
Mit der Vereidigung der rechtesten Regierung seit Staatsgründung im Dezember letzten Jahres ist Israel in Aufruhr. Denn obwohl mit einer komfortablen Mehrheit ausgestattet, wurde die neue Regierung unter Ministerpräsident Binyamin Netanyahu nicht das Signal zum Ende der politische Krise, sondern zum Fanal für eine Verfassungskrise, die eine existenzielle Bedrohung für den Charakter des Staates als liberale Demokratie darstellt.
Seit Jahresbeginn gehen wöchentlich hunderttausende Menschen in Israel auf die Straße, um gegen diese Regierung und ihre geplante Neuordnung von Politik, Gesellschaft und Justizwesen zu demonstrieren. Wie hält die israelische Zivilgesellschaft diesen Herausforderungen stand, angesichts wieder steigender Bedrohungen von außen?
Welche Pläne hat die Regierung Netanyahu überhaupt und sind sie wirklich so bedenklich?
Wie arbeitet eine Organisation, die sich der jüdisch-arabischen Koexistenz und der Shared Society in Israel verschrieben hat, unter diesen Umständen?
Torsten Reibold ist der Europarepräsentant von Givat Haviva, einer Organisation, die sich seit Jahrzehnten für eine gleichberechtigte und demokratische Zivilgesellschaft in Israel einsetzt. Gegründet 1949 von der Kibbutzbewegung und der links-zionistischen Jugend-bewegung Hashomer Hatzair ist Givat Haviva ein Synonym für progressive und innovative Programme im jüdisch-arabischen Ausgleich, der Gleichberechtigung und demokratischer Gesinnung. Basierend auf seiner über 20jährigen Erfahrung mit Friedensarbeit für und in Israel gibt er an diesem Abend Einblick in die aktuelle Situation vor Ort und die Perspektiven für die mögliche weitere Entwicklung.