2. Juni 2023
Freitag, 2. Juni 2013 | 18.00 Uhr | ZeitZentrum Zivilcourage | Theodor-Lessing-Platz 1a | 30159 Hannover
Vortrag und Diskussion
Referent: Torsten Reibold, Europa-Repräsentant von Givat Haviva, Israel
Mit der Vereidigung der rechtesten Regierung seit Staatsgründung im Dezember letzten Jahres ist Israel in Aufruhr. Denn obwohl mit einer komfortablen Mehrheit ausgestattet, wurde die neue Regierung unter Ministerpräsident Binyamin Netanyahu nicht das Signal zum Ende der politische Krise, sondern zum Fanal für eine Verfassungskrise, die eine existenzielle Bedrohung für den Charakter des Staates als liberale Demokratie darstellt.
Seit Jahresbeginn gehen wöchentlich hunderttausende Menschen in Israel auf die Straße, um gegen diese Regierung und ihre geplante Neuordnung von Politik, Gesellschaft und Justizwesen zu demonstrieren. Wie hält die israelische Zivilgesellschaft diesen Herausforderungen stand, angesichts wieder steigender Bedrohungen von außen?
Welche Pläne hat die Regierung Netanyahu überhaupt und sind sie wirklich so bedenklich?
Wie arbeitet eine Organisation, die sich der jüdisch-arabischen Koexistenz und der Shared Society in Israel verschrieben hat, unter diesen Umständen?
Torsten Reibold ist der Europarepräsentant von Givat Haviva, einer Organisation, die sich seit Jahrzehnten für eine gleichberechtigte und demokratische Zivilgesellschaft in Israel einsetzt. Gegründet 1949 von der Kibbutzbewegung und der links-zionistischen Jugend-bewegung Hashomer Hatzair ist Givat Haviva ein Synonym für progressive und innovative Programme im jüdisch-arabischen Ausgleich, der Gleichberechtigung und demokratischer Gesinnung. Basierend auf seiner über 20jährigen Erfahrung mit Friedensarbeit für und in Israel gibt er an diesem Abend Einblick in die aktuelle Situation vor Ort und die Perspektiven für die mögliche weitere Entwicklung.
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5. Juni 2023
mit Tamar Amar-Dahl (Autorin des gleichnamingen Buches, seit 2011 Lehrbeauftragte an der Arbeitsstelle Politik des Vorderen Orients der FU Berlin).
Montag, 5. Juni 2023 - 19-21 Uhr, Holbornsches Haus, Rote Str. 34 in 37073 Göttingen.
Veranstalter:
Göttinger Bündnis für einen gerechten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern
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9. Juni 2023
Freitag, 9. Juni, 10 - 18 Uhr
im Zelt auf dem Platz am Weißen Turm,
90403 Nürnberg,
U1 bis Weißer Turm
Wir machen uns das diesjährige Kirchentagsmotto „Jetzt ist die Zeit" zu eigen: nach einem dreiviertel Jahrhundert ist es höchste Zeit, auch über die „Nakba", die Flucht und Vertreibung der PalästinenserInnen von 1948 zu sprechen!
Das hat der Verein „Flüchtlingskinder im Libanon e.V." an seinem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg mit seiner Nakba-Ausstellung vorgehabt. Das Präsidium des Kirchentages hat dieses Vorhaben abgelehnt mit Gründen 1, die wir nicht akzeptieren.
Unserem Maßstab nach widerspricht das dem eigenen Anspruch des Kirchentages auf offenen Dialog und gesellschaftlichen Diskurs, indem es die leidvollen historischen Erfahrungen und berechtigten Anliegen der PalästinenserInnen bis in die Gegenwart 2 tabuisiert und eine aufgeklärte Meinungsbildung in Deutschland
behindert.
Um es interessierten Menschen trotzdem zu ermöglichen, sich zu informieren, zeigen wir die Wanderausstellung
„Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" außerhalb des Kirchentages!
1 https://www.lib-hilfe.de/mat/ausstellung/chrono/Stellungnahme_Verbotsentscheidung_Kirchentag_2023.pdf
2 z.B. https://www.paxchristi.de/artikel/view/5278352868900864/Reise%20nach%20Israel/Pal%C3%A4stina
9. Juni 2023
Die Studientagung findet im Koptisch-Orthodoxen Kloster in Höxter-Brenkhausen statt.
DPG-Jahrestagung in Höxter – 75 Jahre NAKBA
Teilnahmebeitrag mit Unterbringung 185,00 Euro pro Person
Hierzu ist eine Rücksprache mit dem Schatzmeister erforderlich
Telefon: 01724600860
E-Mail: schatzmeister@dpg-netz.de
Bei Anmeldungen ohne Unterbringung beträgt der Teilnehmerbeitrag 110,00 Euro – Für die Unterkunft muss selbst gesorgt werden
Weitere Informationen finden Sie in folgendem Rundbrief: DPG Rundbrief Januar II 2023 – Tagung
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9. Juni 2023
Seit Jahren verschärft sich die Unterdrückung gegen Palästinenser:innen. Die zunehmende Eskalation der Gewalt der israelischen Siedler:innen und der israelischen Armee im Westjordanland und in Ostjerusalem sowie der massive Rechtsruck im Staat Israel heben das weiter hervor.
Auf die Angriffe reagiert die dortige Bevölkerung mit Widerstand. Auch jährte sich dieses Jahr die Nakba, die Vertreibung von 750 000 Palästinenser:innen, zum 75. Mal. Die Nakba, die ethnische Säuberung der ursprünglichen palästinensischen Bevölkerung sowie die Zerstörung ihrer Existenz und Kultur geht bis heute im gesamten historischen Mandatspalästina weiter. Die fortgesetzte Nakba ist untrennbar mit dem siedlerkolonialistischen Apartheidsystem des Staats Israel verbunden. Koloniale und imperialistische Mächte verfolgten und verfolgen nach wie vor ihre Interessen in Palästina, wobei ein Interesse am Erhalt des Apartheidstaat besteht.
Die israelische „Sicherheits“-Technologie, der Militarismus und die Waffenindustrie spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die Ausrüstung der Bundeswehr mit der bewaffneten Drohne Heron TP und der Einsatz von israelischen Elbit-Drohnen bei Frontex sind dafür nur zwei besonders bekannte Beispiele. Die Unterdrückungsgeschichte der palästinensischen Bevölkerung ist aber auch eine Geschichte des Widerstands. In den 70er Jahren war die palästinensische Befreiungsbewegung ein wichtiger Bezugspunkt internationalistischer Kämpfe. Und auch heute kann die palästinensische Bevölkerung auf internationale Solidarität rechnen, dies gilt für Südafrika, Black Lives Matter und viele andere Bewegungen, die gegen Kolonialismus und dessen Auswirkungen kämpfen.
In einer Veranstaltung mit Shir Hever, Politikwissenschaftler und Mitglied der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost“, wird es um die aktuelle Lage in Palästina gehen, wie sich die Militarisierung im Staat Israel entwickelt und welche Bedeutung Deutschland in der Zusammenarbeit mit Israel hat. Es wird auch über die Repression gegen palästinensischen Aktivismus und antizionistische jüdische Stimmen gehen, sowie Beispiele über internationalistische Praxis zu Palästina.
Veranstaltung: 09. Juni, 18:30 - 20:00 Uhr
Zentrum Lilo Herrmann, Böblinger Str. 105 in 70199 Stuttgart
Haltestelle Erwin Schöttle Platz (U34, U1, U9, U / Bus 42) direkt an der Bahnlinie Richtung Bihlplatz
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10. Juni 2023
WANN:
Samstag, 10. Juni 2023 - 9:30 bis 18:00 Uhr
Wo:
Forum-Südwest-Park
Südwestpark 49
90449 Nürnberg
Veranstalter:
Kairos Palästina Solidaritätsnetz Deutschland
(Kontakt: welvatter@arcor.de)
12. Juni 2023
Achtung! Änderung Veranstaltungsort: Freizeitheim Linden, Windheimstr. 4, 30451 Hannover, Raum 18
(Nicht im Lister Turm)
16. Juni 2023
Im Mai 2020 reichte die palästinensisch-jüdisch-deutsche Initiative Bundestag 3 für Palästina (BT3P) Klage gegen den Anti-BDS-Beschluss des Deutschen Bundestags vom 17. Mai 2019 vor dem Berliner Verwaltungsgericht (Az. VG 2 K 79/20) ein. Das juristische Ziel der BT3P ist es, die Nichtigkeit des Anti-BDS-Beschluss zu erreichen.
Die BT3P unterstützen die BDS-Kampagne und machen geltend, dass der Beschluss des Deutschen Bundestags den Einsatz für palästinensische Menschenrechte unterdrückt, indem er sie aus öffentlichen Einrichtungen ausschließt und sie als "antisemitisch" diffamiert. Die Initiative sieht in dem Beschluss eine Verletzung ihrer demokratischen Grundrechte (Art. 1 Abs. 1 GG, Art. 5 Abs. 1 GG, Art. 8 Abs. 1 GG und Art. 9 Abs. 1 GG). Außerdem untergräbt der Beschluss internationales Recht und ist anti-palästinensisch.
Nachdem das Berliner Verwaltungsgericht die Klage in 1. Instanz abgewiesen hatte, reichten die BT3P vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Berufung ein.
Das Gericht hat nun zur Anhörung am 16. Juni 2023 um 11 Uhr geladen. Die Verhandlung ist öffentlich und wird im Dienstgebäude des Oberverwaltungsgerichts Berlin in der Hardenbergstrasse 31 in Berlin stattfinden,
Die BT3P laden alle Interessierten um 10 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Gebäude des Berliner Oberverwaltungsgerichts in der Hardenbergstrasse 31 in Berlin ein.
Nach der Gerichtsverhandlung wird eine Pressekonferenz vor dem Gerichtsgebäude stattfinden.
Bei Rückfragen kann das BT3P Team per E-mail (team@bt3p.org) erreicht werden.
Das BT3P bittet um Unterstützung, damit die Klage juristisch und politisch erfolgreich wird. Mehr zum Spendenaufruf hier: https://donorbox.org/bt3p.
17. Juni 2023
18. Juni 2023
Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,
es ist wieder soweit, am kommenden Sonntag, 18. Juni 2023, öffnet das 'Café Palestine Bonn' im MIGRApolis-Haus in der Brüdergasse 16-18 ab 15:00 Uhr seine Pforten für einen Vortrag über den vermeintlichen Antisemitismus-Skandal der 'documenta fifteen' des vergangenen Jahres.
Unser Referent, Ahmad Tubail, Mitglied der "Palästinensischen Gemeinde Kassel", lebt seit 1985 in Deutschland und arbeitet an der Universität Kassel als IT-Administrator.
Er hat die Skandalisierung der documenta aus nächster Nähe verfolgt.
Schon vor der Eröffnung der 'documenta fifteen' wurde in den Medien eine Debatte über den angeblichen Antisemitismus des Kuratorenkollektiv Ruangrupa lanciert. Die an der documenta teilnehmenden palästinensischen Gruppen und Künstler wurden bedroht oder/und als Antisemiten verleumdet und der postkoloniale Diskurs zu einem Ausdruck von Antisemitismus erklärt.
Ausgehend von einem Kasseler „Bündnis gegen Antisemitismus“ sprangen fast alle Medien auf deren Antisemitismus-Vorwürfe an, ebenso wie der Zentralrat der Juden und Kulturpolitiker bis hin zu den höchsten Repräsentanten des Landes.
Die Diskussion eskalierte und weitete sich zu einem medialen und kulturpolitischen Skandal aus, in dessen Folge neben personellen Konsequenzen sogar der Abbruch der documenta gefordert wurde.
Obwohl sich die meisten der inkriminierten - von arabischen, teils palästinensischen Künstlern oder Kollektiven gezeigten - Exponate auf die Unterdrückung und Besatzung der Palästinenser durch Israel bezogen, wurden deren Stimmen von den Medien weitgehend ausgeblendet.
Eine der wenigen Ausnahmen war die von Ahmad Tubail, der die Angriffe auf die documenta in einem längerem Interview der „Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA)“ kritisierte.
Diese Kritik soll im Rahmen des Vortrags vertieft und ergänzt werden; soll aus einer palästinensischen Perspektive berichtet werden über die Eskalationsstufen, die Vorwürfe und Hintergründe sowie über die Reaktionen der Kasseler Stadtgesellschaft.
Bei der Veranstaltung werden auch Fotos der kritisierten Kunstwerke gezeigt, um diese diskutieren zu können.
Details zum Vortrag: 'documenta fifteen' - Was war da los? | ||
Ort: | MIGRApolis-Haus Brüdergasse 16-18 53115 Bonn |
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Zeit: | 18. Juni (Sonntag), 15:00 Uhr | |
Eintritt: | Frei, Spenden erbeten. | |
Kontakt: | ipk@ipk-bonn.de Tel.: 0228/18038637 (11-16 Uhr, ansonsten AB) |
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18. Juni 2023
Wir freuen uns euch zum zweiten palästinensischen Filmabend der palästinensischen Kulturgruppe einladen zu können.
Die diesmalige Thematik lautet israelische Unabhängigkeit oder Palästinensische Katastrophe?
20. Juni 2023
Veranstaltung mit Dr. Josef Croitoru
Wann: Dienstag, 20.6.2023 - 18:30 Uhr
Wo: Evangelisches Gemeindehaus Lamm, großer Saal, Am Markt 7 in 72070 Tübingen
Veranstalter:
AK Palästina Tübingen
Flüchtlingskinder im Libanon e.V.
20. Juni 2023
20. Jun 2023 – 19:00 Uhr , Pfarrzentrum St. Michael in 48149 Münster-Gievenbeck, Enschedeweg
Christiane Berg, Friedensarbeiterin und Mitglied im Pfarreirat der Heilig Kreuz-Gemeinde Münster, war zum zweiten Mal im Rahmen des EAPPI-Programmes des Ökumenischen Rates der Kirchen in der Westbank eingesetzt (11/22 bis 02/23).
Dort teilte sie den Alltag der Menschen, begleitete sie bei der Arbeit auf ihren Feldern, besuchte ihre Schulen und wurde Zeugin von Übergriffen seitens ideologischer Siedler und der israelischen Armee. Zusammen mit drei weiteren Freiwilligen wohnte sie in Yatta, einer abgelegenen Stadt in der Westbank.
Bei ihrem Einsatz kooperierten die Freiwilligen mit Menschen aus der israelischen Zivilgesellschaft, die sich in der Region für einen gerechten Frieden einsetzen.
Auf Einladung des pax christi – Diözesanverbandes Münster wird uns Christiane Berg an diesem Abend von ihren Erfahrungen in ihrem Einsatzgebiet, den South Hebron Hills, berichten.
Wir laden alle Interessierten sehr herzlich ein!
Der Eintritt ist frei.
23. Juni 2023
In this panel discussion, the European Legal Support Center (ELSC), together with Palestinian activists and journalists, will provide insight into the political context surrounding our struggles and critically assess growing anti-Palestinian racism in Germany.
In line with this year’s festival theme of victory, we invite you to a discussion on how to successfully push back against these attacks and support/empower the artist, activist, scholar, journalist, and all those who advocate for freedom and justice.
The entry is for free!
Friday, June 23, 2023 - 7pm
Haus der Statistik
Otto-Braun-Straße 70-72
10178 Berlin
24. Juni 2023
27. Juni 2023
BIP-Gespräch auf Englisch
Zoom-Link: https://us02web.zoom.us/j/86898538731?pwd=Wm9QcHBZenRTVytTQVJFcVZPb29RUT09
Francesca Albanese is an Affiliate Scholar at the Institute for the Study of International Migration at Georgetown University, and a Senior Advisor on Migration and Forced Displacement for the think tank Arab Renaissance for Democracy and Development (ARDD), where she co-founded the Global Network on the Question of Palestine (GNQP), a coalition of renowned professional and scholars engaged in/on Israel/Palestine.
She has published widely on the legal situation in Israel/Palestine; her latest book, Palestinian Refugees in International Law (Oxford University Press, 2020), offers a comprehensive legal analysis of the situation of Palestinian refugees from its origins to modern-day reality.
She regularly teaches and lectures on International Law and Forced Displacement in European and Arab universities, and speaks frequently at conferences and public events on the legal situation of Palestine.
She worked for a decade as a human rights expert for the United Nations, including the Office of the High Commissioner for Human Rights and the Relief and Work Agency for Palestine Refugees. In these capacities, she advised the UN, governments, and civil society across the Middle East, North Africa, and the Asia Pacific, on the enforcement of human rights norms, especially for vulnerable groups including refugees and migrants.
She holds a Law Degree (with honors) from the University of Pisa and an LLM in Human Rights from the University of London, SOAS. She is currently completing her PhD in International Refugee Law at Amsterdam University Law Faculty. An Italian national, she is married with two young children.
Veranstalter: BIP - Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern e.V.
27. Juni 2023
Die massive Polizeibrutalität auf der diesjährigen Gedenkdemonstration der „Jüdischen Stimme für Frieden in Nahost“ und die Verbote aller sonstigen Demonstrationen zum 75. Jahrestag der Nakba in Berlin haben das Ausmaß der Repression pro-palästinensischer Menschenrechtsarbeit und Versammlungen in Deutschland ein weiteres Jahr in Folge deutlich gemacht. Die Berliner Polizei führte als Rechtfertigung für die zahlreichen Verbote ein Risiko zu antisemitischen Äußerungen und eine „deutlich aggressive Grundhaltung […] dieser Klientel“ der pro-palästinensischen Demonstrationen an.
In einer Podiumsdiskussion werden Ahmed Abed, Rechtsanwalt, und ein*e Vertreter*in von „Palästina Spricht“ über die Gefahr dieser – rassistisch begründeten – Verbote für das Versammlungsrecht in Deutschland referieren. Zudem wird Rashid Khudairi in einer Videobotschaft über die Kriminalisierung friedlicher Proteste und sonstiger Widerstandsformen gegen die Menschenrechtsverletzungen durch den israelischen Staat im palästinensischen Jordantal sprechen.
Der Diskussionsabend ist eine von zwei Veranstaltungen der Internationalen Liga für Menschenrechte zum Thema „Kriminalisierung und Stigmatisierung im Sicherheitsdiskurs – Wie Menschenrechte durch rassistische Polizeipraktiken in Gefahr sind“. Der Zugang ist barrierefrei und wir freuen uns über jede*n Zuhörer*in!
Dienstag, 27. Juni 2023 - 19:00 Uhr
Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Straße 4 in 10405 Berlin
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28. Juni 2023
Riad Othman im Gespräch mit Lior Yavne und Adam Raz von Akevot.
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
+++ english see link below+++
Wie in anderen Ländern auch spielen historische Narrative eine wichtige Rolle bei der Legitimierung und Verteidigung aktueller Politiken. Über dieses Spannungsfeld – in Israel, aber auch in Deutschland spricht Riad Othman (medico international) mit Lior Yavne und Adam Raz vom Akevot - Institute for Israeli-Palestinian Conflict Research.
Die in Haifa ansässige Organisation sucht in israelischen Archiven nach Dokumenten im Zusammenhang mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt, wertet diese aus und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Den israelischen Kolleg:innen geht es dabei nicht nur um geschichtswissenschaftliche Forschung, sondern um die Förderung einer faktenbasierten Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und Gegenwart. Genau das ist – mehr noch als in Israel selbst – ein Schwachpunkt der deutschen Debatte.
Zu den Personen
Lior Yavne ist Gründer und Geschäftsführer des Akevot-Instituts. Er recherchiert zu Menschenrechtsfragen im israelisch-palästinensischen Konflikt und hat zu Themen wie dem öffentlichen Zugang zu israelischen Regierungsarchiven, der Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidigern, der Reaktion von Strafverfolgungsbehörden auf Straftaten gegen Palästinenser:innen, Kriegsverbrechen usw. geforscht und publiziert.
Adam Raz ist Historiker mit Schwerpunkt auf politischer Geschichte des 20. Jahrhunderts und (Ko-) Autor mehrerer Bücher, darunter Herzl (2017, mit Yigal Wagner) über die Geschichte der zionistischen Bewegung, Kafr Qassem Massacre: A Political Biography (2018) und The Looting of Arab Properties in the War of Independence (2020), das in Israel und im Ausland Diskussionen über das Phänomen der Plünderung palästinensischen Eigentums und die Auswirkungen auf die Ansichten der israelischen Öffentlichkeit über die Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge auslöste.
Riad Othman, eigentlich Osteuropahistoriker, leitete von 2012 bis 2015 das Israel-Palästina-Büro der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international e.V. Seit 2016 arbeitet er als Nahostreferent mit diesem Schwerpunkt von Berlin aus.
Ort: Oyoun, Club , Lucy-Lameck-Str. 32, 12049 Berlin
Termin: Mittwoch, 28. Juni 2023, 19 bis 21 Uhr
Einlass ab 18:30 Uhr
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
5. Juli 2023
8. Juli 2023
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9. Juli 2023
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20. Juli 2023
The Israeli military unleashed recently another horrific attack on Palestinians, invading Jenin refugee camp. The Zionist Israeli Regime continues for 75 years to systematically make Palestinian lives unlivable by establishing a regime of terror and creating a racial prison complex. It carries on with massacres, house demolitions, segregation and land theft. Institutionalizing an apartheid regime.
Palestinian Resistance is and always was a big inspiration for anticolonial resistance all around the world. Palestinians are planting hope by resisting the ongoing Nakba day by day. This hope is our collective hope for self-determination, freedom and justice everywhere.
While imperialist powers like the United States, British imperium, European Union, NATO and the corrupt media support the Israeli apartheid and pink wash the ongoing Nakba, specially in Germany active voices for Palestine are being prosecuted, banned and criminalized massively, we people stand together, shoulder to shoulder with one fist, because nobody's free until all of us are free.
No Justice on Stolen Land!
Stop Israeli Apartheid!
Power to Resistance of People of Palestine
-we welcome everybody to the rally.
Alliance of internationalist feminists, Berlin migrant strikers, Bolandgoo, Cenî - Kurdisches Frauenbüro für Frieden, DarSudan, Dest Dan - Kurdische Frauenrat, Feminist Block/Palestine Speaks, Feminists for Jina - Berlin, Fujimori Nunca Mas - Berlin, IWS, Jewish bund, Jewish voice for peace, Migrantifa berlin, Palestine campaign, Puduhepa, Sudan uprising
20. Juli 2023
studisgegenrechtehetze
Studis gegen rechte Hetze
Wir zeigen am Donnerstag im Rahmen der Antifaschistischen Filmreihe das Oscar-nominierte Drama „Omar“ des palästinensischen Filmemachers Hany Abu-Assad.
Der Film zeigt die Geschichte dreier Freunde, darunter der Bäckerjunge Omar, der häufig über die Mauer klettert, um seine Freundin Nadja zu treffen.
Als er einen israelischen Soldaten tötet, wird Omar verhaftet und zu einem Geständnis gemacht. Er beginnt als Informant zu arbeiten, und spielt ein gefährliches Spiel auf den verfeindeten Seiten.
Eintritt kostenlos und OpenAir mit anschließendem Filmgespräch, kommt vorbei ?
Do, 20. Juli, 19:30 Uhr DGB Jugendclub U68, Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77 (im Hinterhof) in 60329 Ffm.
22. Juli 2023
22. Juli 2023
Internationalist Queer Pride Berlin 2023
am Samstag, 22. Juli 2023, 17:00 Uhr ab Hermannplatz in 10967 Berlin!
Mit dabei – der palästinensische FLINTA*-Block!
Im Geiste von Solidarität und Widerstand laden wir euch ein, euch dem palästinensischen Block auf der Internationalistischen Queer Pride Berlin 2023 anzuschließen. Dieses Jahr versammeln wir uns mit vereinter Kraft, um die Stimmen der Marginalisierten zu verstärken, Raum für unsere Identitäten zu beanspruchen und Gerechtigkeit für Palästina zu fordern.
Der palästinensische FLINTA*-Block ist laut und prangert die Ausbeutung von queeren Befreiungskämpfen und von Pride-Paraden an, die zu oft benutzt werden, um das unterdrückerische siedler-kolonialistische Projekt des Apartheidstaates „Israel“ zu kaschieren. Durch dieses Ablenkmanöver wird ein System legitimiert, das auf Ungleichheit basiert und Palästinenser*innen Rechte und Freiheit verweigert.
Als Ausdruck unseres kollektiven Widerstands prangern wir anti-palästinensische Repression in Deutschland an und machen auf die brutale staatliche Gewalt aufmerksam, der Palästinenser*innen im historischen Palästina ausgesetzt sind. Wir lehnen es ab, dass Veranstaltungen wie Pride Paraden als Instrument für Pinkwashing missbraucht werden und benennen Pinkwashing als das, was es ist: eine Taktik, die eingesetzt wird, um von den anhaltenden Ungerechtigkeiten abzulenken, denen Palästinenser*innen seit Jahrzehnten ausgesetzt sind.
In der Erkenntnis, dass Patriarchat, Trans-Hass und Homo-Hass Produkte des Kolonialismus sind, streben wir nach wahrer Befreiung durch die Beseitigung aller Formen der Unterdrückung. Nur durch Befreiung von Unterdrückung können wir unseren Geist befreien
Demonstriert mit uns, kämpferisch und stolz, wenn wir erklären, dass keine*r von uns wirklich frei ist, solange wir nicht ALLE FREI sind. Gemeinsam ebnen wir einen Weg zu Gerechtigkeit, Gleichheit und Befreiung für alle, frei von den Fesseln des Kolonialismus und des Hasses.
Lasst die Straßen Berlins von unseren Rufen nach Freiheit, Gleichheit und Daseinsberechtigung widerhallen. Steht an unserer Seite, wenn wir Vielfalt feiern, für Gerechtigkeit eintreten und uns eine Welt vorstellen, in der Mitgefühl, Solidarität und Menschenrechte vorherrschen.
Begleitet uns beim International Queer Pride March 2023 in Berlin und seid ein Katalysator für den Wandel, den unsere Welt dringend braucht. Zusammen können wir einen Unterschied machen!
In Solidarität
Palästinensischer FLINTA*-Block
Palästina Spricht Berlin
BDS Berlin
Kollektiv unabhängiger palästinensischer Queers und Feminist*innen
Here you will find the announcement also in English
Wenn ihr nicht dabei sein könnt, folgt dem Livestream / If you can’t be there, follow the livestream: https://loom.ly/Lu21KGo
24. Juli 2023
MOSHE ZUCKERMANN KOMMT
SALAM SHALOM Arbeitskreis Palästina-Israel, die Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe sowie die Frauen in Schwarz laden ein zum
Vortrag des renommierten israelischen Historikers, Soziologen und Philosophen, Professor emeritus der Universität Tel Aviv
MOSHE ZUCKERMANN: Staatsstreich als “Justizreform” – kriminelle Interessen und ziviler Widerstand
am 24. Juli 2023 um 19.00 Uhr, Einlass 18.30, im Kultur- und Bürgerzentrum TRAFO, Nymphenburger Straße 171a (Rückgebäude) in 80634 München
U1 / U7 Rotkreuzplatz, Tram 12 Volkartstraße
Moshe Zuckermann wird uns 75 Jahre nach der Gründung Israels und der Nakba („Katastrophe“ für die Palästinenser) einen Abriss der gegenwärtigen, hochproblematischen politischen Lage in Israel geben und dabei v. a. auch den Konflikt mit den Palästinensern thematisieren, der bei den seit einem halben Jahr andauernden Massendemonstrationen gegen die neue rechts-reaktionäre Regierung nahezu ausgeblendet wird.
Darüber hinaus wird auch die Rezeption des Konflikts hierzulande sowie die höchst fragwürdige und widersprüchliche Israelpolitik der Bundesregierung zur Sprache kommen.
Zwischen 1960 und 1970 lebte Moshe Zuckermann, Jahrgang 1949, in Frankfurt/Main. Nach seiner Rückkehr nach Israel Studium der Soziologie, Politologie und Geschichte an der Universität Tel Aviv, wo er dann seit 1990 lehrte. 2000 – 2005 war er Direktor des dortigen Instituts für deutsche Geschichte, 2009 – 2013 akademischer Leiter der Sigmund-Freud-Privatstiftung in Wien. Im Oktober 2017 wurde er emeritiert.
Moshe Zuckermanns Forschungsschwerpunkte sind Geschichte und Philosophie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, wobei er der Frankfurter Schule immer nahestand. Darüber hinaus beschäftigte er sich auch mit dem Einfluss der Shoa auf die politischen Kulturen Israels und Deutschlands und der Instrumentalisierung des Antisemitismus-Vorwurfs in der politischen Auseinandersetzung. Er publizierte zahlreiche Bücher und Aufsätze auf Hebräisch und Deutsch.
EINTRITT FREI – SPENDEN ERBETEN
Konto: Salam Shalom e.V. bei der Stadtsparkasse München, IBAN: DE84 7015 0000 1001 2613 69, BIC: SSKMDEMMXXX
V.i.S.d.P.: Jürgen Jung, Bachgrund 5, 85276 Pfaffenhofen, Jürgen J. <salam-shalom@online.de>
25. Juli 2023
25. Juli 2023
Veranstaltung „Rechtsruck in Israel“ muss abgesagt werden - Die Augsburger Zeitung (DAZ) hetzt die Israel-Lobby auf.
Replik des Referenten Jakob Reimann „Diffamierung als Methode“
Eine ausführlichere Schilderung ist auf folgender Internetseite http://www.augsburger-friedensinitiative.de zu finden / runterscrollen.
Wichtiger Hinweis: Diese für Dienstag 25.07.2023 geplante Veranstaltung wird auf einen späteren Terminn verschoben.
Vortrag und Diskussion mit Jakob Reimann, freier Journalist und Autor.
Dienstag, 25. Juli 2023 - 19.30 Uhr im Zeughaus Reichlesaal, Zeugplatz 4 in 86150 Augsburg
In der Regierung von Israels neuem altem Premierminister Benjamin Netanjahu sitzen nun auch Vertreter der radikalen Rechten, die offen für eine Annektierung der palästinensischen Gebiete und einen massiven Siedlungsbau mit zunehmender Gewalt gegen Palästinenser*innen eintreten.
Zudem werden Rechtsstaat und Demokratie weiter demontiert, nun nicht mehr "nur" gegen Palästinenser*innen gerichtet, sondern auch gegen liberale Israelis.
Wird damit die Chance für einen Friedensprozess in Israel und Palästina endgültig zunichte gemacht?
Oder führt die Situation sogar dazu, dass die israelische Zivilgesellschaft endlich wieder aufwacht und sich für einen gerechten Frieden einsetzt?
Der Referent Jakob Reimann hat nach seinem Masterabschluss 2014 an der An-Najah University in Nablus, Palästina, gearbeitet und lebte im Anschluss als freier Journalist und Autor längere Zeit in Israel und mehreren Ländern in Osteuropa und auf dem Balkan.
Als freier Journalist und Autor arbeitet er für verschiedene linke Medien zu Fragen um Krieg und Frieden im Großraum Nordafrika und West-/Zentralasien sowie zu antikolonialen, ökologischen und Frauenrechtskämpfen im Globalen Süden.
Veranstalter: Augsburger Friedensinitiative (AFI
Veranstalter:
Augsburger Friedensinitiative (AFI)
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1. August 2023
Handala is scheduled to arrive in Hamburg on July 31. From 31 July to 4 August, the Freedom Flotilla boat will dock in Hamburg and moor in the City Boat Harbour near the Jan Fedder Promenade at Baumwall.
The Jewish Voice for Just Peace in the Middle East, Attac Hamburg, the Palestinian Women’s Association Hamburg, the German-Palestinian Medical Society e.V., the Palestinian Community Germany Hamburg, the German-Palestinian Society and the Palestine Initiative Hamburg will be participating in the Hamburg solidarity events.
Please join Handala crew and Hamburg solidarity activists for the rally on August 1:
If you have any questions about the event, please contact:Wolfgang Scheer (wolfgang@swas.de)
Members of the Handala crew will be available for talks during the rally on 1 August.
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2. August 2023
Was sagen JüdInnen und PalästinenserInnen zur Lage in Gaza?
Dazu reden jeweils VertreterInnen der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost und von Palästina spricht.
Was will die „Handala“ der Freedom Flotilla Coalition
Die „Handala“ will das Bewusstsein für die illegale und unmenschliche Besetzung und Blockade des Gazastreifens durch Israel schärfen. Dazu läuft sie verschiedene Häfen in Europa an.
Die Flottille konzentriert sich auf die schwerwiegenden Auswirkungen dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit auf palästinensische Kinder und Jugendliche, die etwas mehr als 50 % der Bewohner des Gazastreifens ausmachen.
Eine Veranstaltung der AG Palästina von Attac Hamburg
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10. August 2023
Mitwirkende: Nuha Sarraf-Forst, Prof. Dr. Abdo Abboud und Georg Schaaf
Tag: Donnerstag, 10. August 2023
Uhrzeit: 18 – 21 Uhr (mit Pause)
Ort: vhs – Münster, Aegidiistraße 2, Forum 1 der VHS Münster
Eintritt: 8 €, 6 € erm.
Veranstalter: ArDeLit in Kooperation mit der vhs – Münster
Reihe: Literatur als friedlicher Widerstand (ArDeLit)
In der ArDeLit-Reihe „Literatur als friedlicher Widerstand“ liest am
Donnerstag, 10. August 2023,
Nuha Sarraf-Forst im Wechsel mit Abdo
Abboud und Georg Schaaf ausgewählte Texte vor allem palästinensischer
Autorinnen und Autoren.
Zu hören sein werden Gedichte von Mahmud Darwisch und Khaled
Shomali auf Arabisch und Deutsch. Zur Sprache kommen in Auszügen auch
Romane palästinensischer Autorinnen und Autoren, außer Ibtisam Azem
(„Das Buch vom Verschwinden“) auch Dschabra Ibrahim Dschabra („Der
erste Brunnen“) und Emil Habibi („Saraja das Dämonenkind“).
Wir sprechen auf dieser Grundlage über palästinensische Identität sowie über
literarische Auseinandersetzungen mit widerstreitenden politischen und
gesellschaftlichen Strukturen in Palästina auf der einen und der israelischen
Besatzung auf der anderen Seite.
Eine Veranstaltung des Arabisch-deutschen Literaturkreises in Kooperation mit der VHS Münster.
Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, Abendkasse.
21. August 2023
Zur Zeit wird im Foyer des Bonner Stadthauses eine Ausstellung mit dem Titel „1948“ (16. Aug - 1. Sep) gezeigt.
Die Aussteller, der Münchner ‚Verein Demokratie und Information e.V.‘ erklärt, mit den 32 Tafeln über die historischen und gesellschaftlichen Hintergründe der israelischen Staatsgründung aufzuklären. ‚1948‘ sei das Ergebnis eigener Recherchen und der wissenschaftlichen Auswertung zahlreicher Quellen.
Ort: Migrapolis, Brüdergasse 16-18, Bonn
Zeit: 18 Uhr
Eintritt frei, Spenden erbeten
Veranstaltungsankündigung auf Facebook
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22. August 2023
23. August 2023
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23. August 2023
Autoritäre Entwicklungen und demokratische Proteste in Israel
Veranstaltung mit Professor Dr. Moshe Zimmermann
Wann:
Mittwoch, 23.08.2023, 18:00 - 20:00 Uhr
Eine Anmeldung ist erwünscht, aber nicht erforderlich.
Digitale Teilnahme ist möglich: eu01web.zoom.us/j/67905342715
Weitere Infos dazu am Ende des Beitrags
Die Wahlen zum israelischen Parlament (Knesset), der fünfte Urnengang in weniger als vier Jahren, ermöglichten es Benjamin Netanjahu, Ende Dezember 2022 zum wiederholten Mal das Amt des Ministerpräsidenten zu übernehmen. Die von ihm geführte Regierung umfasst neben dem Likud auch ultraorthodoxe und nationalreligiöse Fraktionen. Sie gilt insbesondere durch die Beteiligung der rechtsextremistischen Parteien Ozmah Jehudit (Jüdische Stärke) und Zionut Datit (Religiöser Zionismus) als das am weitesten rechts stehende Kabinett in der 75-jährigen Geschichte des Staates Israel. Neben der forcierten Ausweitung der Siedlungen in den 1967 besetzten palästinensischen Gebieten und der damit voranschreitenden faktischen Annektierung großer Teile des Westjordanlandes ist vor allem die angekündigte „Justizreform“ ein zentrales Anliegen sowohl des von Korruptionsverfahren bedrängten Ministerpräsidenten als auch seiner Bündnispartner.
Obwohl die politische Linke bei den Knessetwahlen so schwach wie nie zuvor abschnitt und sich auch liberal-säkulare Kräfte in der Defensive befinden, entwickelte sich in Israel eine starke Protestbewegung insbesondere gegen den geplanten Umbau des Justizsystems. Seit über einem halben Jahr demonstrieren Woche für Woche Zehntausende, oft auch Hundertausende Israelis gegen die Angriffe auf die Unabhängigkeit der Justiz und damit gegen die Schwächung einer wesentlichen Säule der bürgerlich-liberalen Demokratie. Reservistinnen und Reservisten, aber auch Mitglieder von Eliteeinheiten der Streitkräfte drohen in noch nie dagewesener Zahl mit der Verweigerung des Militärdienstes; die größte Gewerkschaft des Landes, Histadrut, rief zum Generalstreik auf; Straßen, Flughäfen und Regierungsgebäude wurden blockiert. Die Kraft und Ausdauer der Protestierenden haben nicht nur die Regierung überrascht. Sie zeigen, dass die gesellschaftliche Spaltung Israels heute so tief wie noch nie seit der Staatsgründung 1948 ist.
Welche politischen und gesellschaftlichen Ursachen hat die Protestwelle? Wer sind ihre Träger? Geht es ausschließlich um die „Justizreform“ oder erklären auch andere Konflikte die Intensität der Proteste? Und wie lassen sich die israelischen Geschehnisse in internationale Entwicklungen, wie beispielsweise in der Türkei und Ungarn, Indien und den USA, einordnen?
Veranstaltungsankündigung und auf Facebook
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23. August 2023
Termin:
23.08. 2023, 19:00 Uhr - 21:00 Uhr
Veranstaltungsort
Waldheim Sillenbuch, Clara-Zetkin-Haus
Vortrag von Georg Stein über seine Reise nach Israel/Palästina im November/Dezember 2022
Georg Stein vom Heidelberger Palmyra Verlag war im November/Dezember 2022 auf einer längeren Erkundungsreise in Israel/Palästina. Er berichtet von seinen vielfältigen Begegnungen auf israelischer und palästinensischer Seite. Im Mittelpunkt aller Gespräche stand die zu erwartende Gewalt-Eskalation im israelisch-palästinensischen Konflikt nach dem Wahlsieg Netanjahus und seines rechtsextremistisch-ultraorthodoxen Regierungsbündnisses.
Stein erzählt von seinen Gesprächen u.a. mit dem israelischen Journalisten Gideon Levy sowie den israelischen Menschenrechtsorganisationen B´Tselem, Breaking the Silence und Zochrot.
Auf palästinensischer Seite schilderten Personen wie Sumaya Farhat-Naser, Khouloud Daibes und Daoud Nassar die Unerträglichkeit der israelischen Besatzung.
Georg Stein hatte auch die seltene Gelegenheit, den Gaza-Streifen zu besuchen. Abed Schokry, der in Deutschland studiert hat, zeigte ihm die katastrophalen Zustände im »größten Freiluftgefängnis der Welt«, wie Gaza aufgrund der immer noch anhaltenden israelischen Blockade auch genannt wird.
Über all das berichtet Georg Stein mit Fotos in seinem Vortrag – wegen der andauernden Besatzung und Konfliktverschärfung ein sehr aktuelles Thema.
30. August 2023
Vortrag von Joseph Croitoru
Die israelische Parteienlandschaft ist aufgrund ihres ständigen Wandels nicht immer leicht überschaubar. Sie weist aber auch Kontinuitäten auf, so in der weitgehend konstanten Zahl der Parteien wie auch in deren politischer Agenda. Bei der letzten Wahl im November 2022 hat sich ein schon länger zu beobachtender Trend dramatisch manifestiert: Israels „politische Mitte“, die einst von der linksorientierten Arbeitspartei beherrscht wurde, ist noch einmal nach rechts gerückt. Die Linke und damit das Friedenslager sind zum Randphänomen geworden. Momentan wird die israelische Politik von einer ultrarechten Regierung gelenkt, zu deren Zielen neben einem massiven Ausbau der Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten auch die Politisierung des Justizapparats gehört. Nach einem Abriss der Geschichte der israelischen Parteienlandschaft bis in die Gegenwart hinein werden anhand ihrer Wahlprogramme die Positionen der wichtigsten Parteien zur Palästinenserfrage sowie die aktuelle Lage beleuchtet.
Joseph Croitoru, geboren 1960 in Haifa, ist Historiker und Journalist. Lange Autor der Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Neuen Zürcher Zeitung mit den Schwerpunkten Nahost und Osteuropa, schreibt er nun u.a. für Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und die taz.
Eintritt frei
Veranstalter
Stadt Dortmund - Stadtarchiv
Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V. statt
31. August 2023