19:00: Die Rolle Israels bei den Konflikten im Nahen Osten
5. Oktober 2020
Referentin: Karin Leukefeld (Bonn/Damaskus)
Ort: Online-Veranstaltung über Zoom
Westasien, von Europa aus gesehen der Nahe Osten, ist eine der konfliktreichsten Regionen auf diesem Planeten. Neben den überkommenen, älteren innergesellschaftlichen Widersprüchen verdankt sich ein großer Teil der Konflikte der Einmischung europäischer Großmächte, später auch der USA, in die Region – ein Meilenstein dabei war die Aufteilung in Interessensphären unter Missachtung des Selbstbestimmungsrechts der Völker nach dem Ersten Weltkrieg. Ein wichtiger Einschnitt war die Gründung Israels 1948, die mit der Vertreibung des größten Teils der Urbevölkerung im Lande einherging, womit ein weiterer Konfliktherd, wahrgenommen als israelisch- arabischer Gegensatz, entstand. Die Frage, welche Rolle die israelische Politik bei den unterschiedlichen Konflikten in der Region spielt und wie autonom die israelische Regierung in ihren außenpolitischen Entscheidungen ist, wird Gegenstand des Abends sein. Wie verhält sich z.B. die aktuell seitens Netanyahu gelungene „Normalisierung“ der Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten zum nicht nur wahlkampfbedingtem Interesse der USA am Aufbau einer US-geführten Front gegen den Iran, um das iranische Konzept einer Konferenz der Golfstaaten zu konterkarieren?
Die Referentin, Karin Leukefeld, ist freie Journalistin (in Syrien akkreditiert), berichtet seit Jahren aus dem Nahen Osten, ist Autorin mehrerer Bücher (darunter “Flächenbrand”, mittlerweile in 3. Auflage) und referierte zuletzt im Dezember 2018 zur Lage in Nahost.
Ausgangspunkt des Vortrages ist der vor kurzem abgeschlossene der Vertrag Israels mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und eine damit verbundene Abkehr des 2002 von den Arabischen Staaten vorgeschlagenem Friedens-Vorschlag für Palästina/ Israel. Auf der Grundlage der israelischen völkerrechtswidrigen Besatzungspolitik in Palästina wird die Bedeutung des Trumpschen „Friedensvorschlags“ und die Handlungsmöglichkeiten der Palästinenser erörtert. In diesem Zusammenhang wird auch die sich zuspitzende Alternative in der Diskussion um die Zukunft in Palästina/Israel eine Rolle spielen: ist die lange angestrebt Zweistaatlichkeit nur noch eine rhetorische Formel? Wird es einen Staat oder zwei Staaten geben und wie könnten sie aussehen? Welche Alternativen gibt es? Welche Konsequenzen hätten die jeweiligen Entwicklungen?
Norman Paech, geb. 1938, Prof. Dr. jur. studierte an den Universitäten Tübingen, München und Paris. Er promovierte 1965 nach seinem Jurastudium über ein Thema im Bereich Arbeits- und Öffentliches Recht und absolvierte ein Zusatzstudium am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik Berlin. Er war von 1975-82 Prof. für Politische Wiss. An der Einstufigen Juristenausbildung der Uni Hamburg und lehrte von 1982- 2003Öffentliches Recht an der Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP), von 2005 – 2009 war er Mitglied des Deutschen Bundestags in der Fraktion Die Linke und hier Außenpolitischer Sprecher. Er ist u.a. Mitglied der „Vereinigung demokratische Juristinnen und Juristen“ (VDJ), im Wissenschaftlichen Beirat von „International Association of Lawyers against Nuclear Armement“ (IALANA), Mitglied bei Attac, im Ausschwitz Komitee und im Beirat der Deutsch-Paästinensischen Gesellschaft e.V.
Veranstaltet von: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., Israelisches Komitee gegen Hauszerstörung (ICAHD), AK Nahost Bremen, Bremer Friedensforum, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Kairos Palästina Solidaritätsnetz Gruppe Bremen.
ViSdP.: Dr. Detlef Griesche (dr.griesche@gmx.de) Bei Interesse an einem direkten oder telefonischem Interview sind frühzeitige Terminabsprachen möglich über: 0421/4309510 oder 015738759634 möglich
Zur Beachtung: Coronabedingt Einlaß nur mit Maske und Abstand. Im Saal sind aktuell nur 40 Personen erlaubt mit entsprechenden Abständen! Leider können nicht mehr rein! Also frühzeitig erscheinen.
19:00: Menschenrechte und Gesundheitsversorgung in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten – Das eingeschränkte Recht auf Gesundheit in den besetzten palästinensischen Gebieten
5. November 2020
Referent: Riad Othman (Frankfurt/M) Ort: Online-Veranstaltung über Zoom Schon die Verfassung der Weltgesundheitsorganisation von 1946 hielt (zwei Jahre vor ihrer eigentlichen Gründung) fest, dass „der Besitz des bestmöglichen Gesundheitszustandes […] eines der Grundrechte jedes menschlichen Wesens, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Anschauung und der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung“ sei. In vielen Gegenden der Welt ist es um dieses Grundrecht schlecht bestellt, nicht nur in den besetzten palästinensischen Gebieten. Allerdings sind die Gründe für die Unerreichbarkeit oder das Fehlen von Behandlungsmöglichkeiten in vielen Fällen anderer Art als in anderen Staaten. Es fehlt nicht grundsätzlich an ausgebildetem Personal, Medikamenten oder Apparaturen, sondern vor allen Dingen am Zugang, den der israelische Staat einschränkt, und am Einsatz von Haushaltsmitteln durch die Palästinensische Autonomiebehörde. Riad Othman, Nahostreferent der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international e.V., wird in seinem Vortrag über den Zugang zu Gesundheit in den besetzten palästinensischen Gebieten nach den Osloer Interimsabkommen und unter den Bedingungen fortgesetzter Siedlungspolitik sprechen.
Er leitete von 2012 bis 2015 vor Ort das medico-Büro für Israel und Palästina und arbeitet seit 2016 als Nahostreferent für die Organisation.
18:00: "Zionistische Vorstellungen von der Landnahme in Palästina - "From the River to the Sea"
8. November 2020
ONLINE-VERANSTALTUNG
Für den 08.11.20 hat Free Palestine FFM Shir Hever, Vorstandsmitglied der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden inNahost, eingeladen mit uns über die Geschichte und Gegenwart der Kolonisierung Palästinas zu sprechen.
Die Veranstaltung wird online sein, ein entsprechender Link wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Die europäischen Organisationen, die sich zu einer #WorldwithoutWalls zusammengeschlossen haben, laden zu einem Webinar ein in dem die Komplizenschaft zwischen der Europäischen Union und Israel näher beleuchtet wird. Wir wollen in diesem Webinar analysieren, wie diese Verbindung die EU-Politik der Militarisierung und rassistischen Anti-Migrationspolitik unterstützt und gleichzeitig die israelische Apartheid finanziert und legitimiert.
Das Webinar findet im Rahmen einer ganzen Reihe von Webinaren statt, zu denen #WorldWithoutWalls im November einlädt. Alle Webinare befassen sich mit der Frage, wie internationalistische Solidarität und gemeinsame Kämpfe gegen Mauern aufgebaut werden können, wozu auch einige weniger diskutierte Mauern gehören – die digitalen Mauern, die arabischen Mauern, Europas Anti-Migrationsmauern…
Dear Friends,
We are very happy to share this video of the Palestinian cooking club with you.
Unfortunately we have to postpone our event of the 11. Of November, but we still hope you can enjoy these impressions.
Video by Abo Al-khalil
19:00: Leben für den Frieden - Palästina - eine Innenansicht
11. November 2020
Was bewegt Menschen, sich nach Jahrzehnten von erlebter Gewalt und Ungerechtigkeit weiterhin für den Frieden einzusetzen? Woraus schöpfen sie ihre Kraft, um Hoffnungslosigkeit und Resignation zu überwinden. Die palästinensische Christin und Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser lässt sich nicht entmutigen. In ihrer täglichen Arbeit mit Frauen und Jugendlichen muslimischer und christlicher Herkunft setzt sie sich für Dialog und Gewaltverzicht ein. Kollektive Aktionen vermögen Brücken zu schlagen. Die individuelle Auseinandersetzung mit Angst und Stress ermutigt Menschen, trotz widriger Umstände, ihr Leben zu gestalten.
Die Referentin wird an diesem Abend sehr lebendig von der aktuellen Situation in Palästina berichten. Sie lässt teilhaben an ihrem Erleben und an ihrer Hoffnung inmitten von Besatzung und Gewalt.
Dr. Sumaya Farhat-Naser ist geboren 1948, im Jahr der israelischen Staatsgründung. Sie wuchs in Birzeit im Westjordanland auf. Sie studierte Biologie, Geographie und Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg und promovierte in angewandter Botanik. Ab 1982 arbeitet sie als Dozentin für Botanik und Ökologie an der palästinensischen Birzeit-Universität.
In ihrem lebenslangen Engagement für Frieden und Gerechtigkeit wirkte Sumaya Farhat-Naser auch als Mitglied und Mitbegründerin zahlreicher Organisationen: z.B. Women Waging Peace (Harvard-Universität) und Global Fund for Women (San Francisco).
Die Autorin zahlreicher Bücher erhielt für ihr Wirken und ihr schriftstellerisches Schaffen zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen.
Leitung/Referent(in):
Sumaya Fahrat-Naser, Dr. Sumaya Farhat-Naser, Biologin, Erziehungswissenschafttlerin und Buchautorin. Für ihr Engagement für Frieden und Gerechtigkeit wurde sie mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet
19:30: Neve Shalom/Wahat al-Salam und die School for Peace – Wegweisende Visionen für eine neue israelische Gesellschaft
12. November 2020
Donnerstag, 12. November, 19.30 Uhr, keine Präsenzveranstaltung, Übertragung per Zoom s.u.
Neve Shalom/Wahat al-Salam und die School for Peace – Wegweisende Visionen für eine neue israelische Gesellschaft Referentin: Dr. Ulla Philipps-Heck hat über Jugendbegegnungen an der School for Peace promoviert und zahlreiche Aufsätze über das Dorf und die Friedensschule veröffentlicht. Sie ist seit 1989 im Vorstand des „Freunde von Neve Shalom/Wahat al-Salam e.V.“
19:00: Die Konsequenzen des Nationalitätengesetzes für die palästinensischen Staatsbürger*innen Israels. Das heutige Israel – eine differenzierte Betrachtung
17. November 2020
Online-Veranstaltung über Zoom. Die Login-Daten für das Zoom-Meeting, in dem diese Veranstaltung stattfindet, finden Sie am Veranstaltungstag ab 17.00 Uhr hier: https://www.palaestina-initiative.de/
Referent: Raif Hussein Die Konsequenzen des Nationalitätengesetzes für die palästinensischen Staatsbürger*innen Israels. Das heutige Israel – eine differenzierte Betrachtung
Israel hat sich in den vergangenen 70 Jahren, politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich, grundlegend verändert. Die deutsche Israel-Politik blieb trotzdem ohne nennenswerte Anpassung an diese Veränderungen und die palästinensische Führung blieb bei der Betrachtung der Entwicklungen auf beiden Augen blind. Raif Hussein unterteilt die Veränderungen in Israel seit der NAKBA und der Gründung des Staates Israel 1948 in drei verschiedene Phasen: Das erste Israel von 1948 – 1977, das zweite von 1978 – 2005 und das dritte von 2006 bis heute. In seinem Vortrag legt er die politischen Veränderungen innerhalb Israels und die Veränderung der israelischen Politik in Bezug auf die Palästinafrage sowie die mögliche Lösung des Konfliktes dar.
Das dritte Israel brüste sich nun offen mit Rassismus und Ausgrenzung. Im besetzten Palästina mit seinen über 700.000 Siedlern führe Israel ein regelrechtes Apartheidsystem ein. Innerhalb Israels haben die verschiedenen rechtsgerichteten Regierungen mehr als 65 Gesetze verabschiedet, die offen die palästinensische Minderheit in Israel diskriminieren, in 995 Ortschaften in Israel dürfen Palästinenser, die israelische Staatsbürger sind, nicht wohnen. Deutschland verwische nun seine historische Verantwortung für die Juden mit dem Schweigen über den Aufbau eines neuen Apartheidsystems. Eines Systems, das von einem Teil der Enkel der Opfer realisiert werde und damit ein anderes Volk um seine elementaren Völkerrechte bringe. Dr. Raif Hussein lebt seit vielen Jahren in Hannover und ist Mitglied des Sprecher*innengremiums der PI. Er leitete auch viele Jahre auf Bundesebene die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft e. V.
18:00: Against the Loveless World - Book Discussion with Susan Abulhawa
22. November 2020
Zait wa Zaatar is a Berlin-based festival celebrating Palestinian arts and culture and will be active for the coming months due to COVID-related restrictions in cultural events open to the public.
This book discussion is co-hosted by Palestine Writes Back, and will be moderated by its founders Salma Shaka and Shuruq Josting and co-moderated by Zait wa Zaatar's specialist for Palestinian literature, Dr. Ruth Abou Rached.
Against the Loveless World - Book Discussion with Susan Abulhawa
Following our discussion of "Silences & Words" in Palestinian literature, we are glad to announce this discussion with award-winning novelist Susan Abulhawa on her latest book "Against the Loveless World" on November 22nd 2020, 6 PM. Published first in 2019 in German (dt. "Nahrs Letzter Tanz"), Abulhawa's novel was finally published for the English speaking audience in August 2020. Its main character Nahr, a young Palestinian woman, makes her journey from her family home in Kuwait into a failed marriage, soon after which she meets Um Buraq, a woman who will change Nahr's life forever. Their reality is ruptured when first Iraq and later the USA occupy Kuwait, and Nahr and her family are displaced again. Soon Nahr makes her first trip to Palestine, a place known to her only through the tales of her family and is forced to reflect upon her beliefs and convictions. It is from within her prison cell that Nahr tells us her own story.
Together we want to reflect on female narratives of displacement and the intergenerational memories of Palestine in fiction. As we read about resistance and imprisonment, we rethink the role of the author. What does it mean to remember through writing / reading in different places?
19:30: Aktuelle Entwicklungen in Palästina - Begegnungen mit Sumaya Farhat-Naser
23. November 2020
Die palästinensische Christin und Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser kämpft seit vielen Jahren gegen Hoffnungslosigkeit und Resignation in ihrem Land. Ihre Arbeit zielt auf Überwindung religiö-ser und kultureller Schranken durch Kennenlernen, Anerkennung und Gemeinsamkeit. Sie wird an diesem Abend über die aktuelle politische Situation in Palästina und ihre Erfahrungen im Umgang mit den aktuel-len Konflikten berichten. KurselementeDr. Sumaya Farhat-Naser, geboren 1948 in Birzeit bei Ramallah, studierte Biologie, Geographie und Erziehungs-wissenschaft an der Universität Hamburg. Ab 1982 war sie Dozentin für Botanik und Ökologie an der Universität Birzeit in Palästina. Sie ist Mitbegründerin und Mitglied zahlreicher Organisationen. Für ihr Wirken und schriftstelle-risches Schaffen erhielt sie zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen. Zu ihren erfolgreichen Buchtiteln zählen „Thymian und Steine“, „Disteln im Weinberg“ und „Im Schatten des Feigenbaums“.
ANMELDUNG ERFORDERLICH unter erwachsenenbildung [at] kirche-bielefeld [dot] de
VeranstalterBielefelder Nahost-Initiative, Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Bielefeld, Kath. Erwachsenen- und Familienbildung Bielefeld
18:30: 3 Termine: Feministische Perspektiven des grenzüberschreitenden Dialogs auf Graswurzelebene – Frauen* aus Israel und Palästina berichten von ihren Erfahrungen
– 24. November 2020
Anmeldung bitte über E-Mail an anmeldung@ferien-vom-krieg.de mit dem Datum des gewählten Veranstaltungstermins schicken. Nach der Anmeldung wird Ihnen der Link zugesandt, mit dem Sie an der Onlineveranstaltung teilnehmen können.
Wie bereits in den Herbstinformationen angekündigt hatten wir ursprünglich für Ende November eine sechstägige Veranstaltungsreihe in verschieden Städten Deutschlands mit den Koordinator*innen des Frauen*seminars geplant. Angesichts der Tatsache, dass auf Grund der Pandemiesituation die Koordinator*innen momentan weder aus Israel und Palästina ausreisen, noch nach Deutschland einreisen können und auch in Deutschland die Coronafallzahlen steigen, haben wir uns entschlossen die Veranstaltungen in den digitalen Raum zu verlegen. Wir hoffen aber die Präsenzveranstaltungen im Frühjahr 2021 nachholen zu können.
Es gibt drei Termine, aus denen sie wählen können – Wir möchten Sie herzlich einladen an einer der drei Veranstaltungen mit dem Titel Feministische Perspektiven des grenzüberschreitenden Dialogs auf Graswurzelebene – Frauen* aus Israel und Palästina berichten von ihren Erfahrungen teilzunehmen.
Die Veranstaltung wird sich folgenden Fragen widmen:
Mit Dialog den Israel-Palästina-Konflikt lösen und die Besatzung des Westjordanlands beenden? Ist das möglich? Ergibt das Sinn? Und wie können wir einen Anfang machen? Der Israel-Palästina-Konflikt ist ein lange andauernder, oft als sehr festgefahren wahrgenommener Konflikt. Unter dem Dach des Projekts „Ferien vom Krieg – Dialoge über Grenzen hinweg“ organisieren Aktivist*innen aus Israel und Palästina jedes Jahr Dialogseminare für junge Israel*innen und Palästinenser*innen. Wie ändert sich durch das Kennenlernen der Perspektive der „Anderen“ die eigene Sichtweise auf den Konflikt, auf die politische Situation vor Ort oder sogar die Sicht auf persönliche und kollektive Narrative? Inwieweit ebnet der Dialog Wege zu einer gemeinsamen Konfliktbearbeitung? Israelische und palästinensische Koordinator*innen des Projekts (und ehemalige Teilnehmende) erzählen von ihren Erfahrungen mit Dialog, den Herausforderungen ihrer politischen Arbeit vor Ort und teilen ihre Perspektive auf die aktuelle politische Situation. Darüber hinaus verraten sie, warum es ihrer Meinung nach sinnvoll ist Dialogseminare speziell für Frauen* anzubieten, was diese so besonders macht und welche Bedeutung feministische Perspektiven sowohl im Rahmen des Seminars als auch im weiteren Feld der Konflikttransformation einnehmen.
Veranstaltungstermine:
Dienstag, 24.11.2020, 18:30-20:00 Uhr
Freitag, 27.11.2020, 18.30-20:00 Uhr
Dienstag, 01.12.2020, 18:30-20:00 Uhr
Die Veranstaltungen finden auf der Online-Plattform bigbluebutton.org statt. Jede Veranstaltung ist auf maximal 35 Teilnehmer*innen beschränkt. Um mehr Interessierten die Möglichkeit zu geben teilzunehmen, bieten wir drei Veranstaltungstermine an. Inhaltlich sind alle drei Veranstaltungen identisch. Bitte melden Sie sich für eine Veranstaltung an, indem Sie uns eine E-Mail an anmeldung@ferien-vom-krieg.de mit dem Datum des gewählten Veranstaltungstermins schicken. Nach der Anmeldung senden wir Ihnen einen Link zu, mit dem Sie an der Onlineveranstaltung teilnehmen können.
Die Onlineveranstaltung findet auf Englisch statt. Es wird eine Übersetzung ins Deutsche geben – falls sie eine Übersetzung wünschen, teilen sie uns dies bei der Anmeldung mit.
14:00: Internationaler Tag der Solidarität mit Palästina!
28. November 2020
Die Palästinensische Gemeinde Deutschland – Bonn ruft für Samstag, 28. November 2020 ab 14 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Münsterplatz auf. (Bitte unbedingt die Corona-bedingten Auflagen beachten!)
Am 19. November 2020 verabschiedete die UN-Generalversammlung mit einer Mehrheit von 163 zu 5 Staaten zum wiederholten Mal eine Resolution, mit der das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung, einschließlich des Rechts auf einen unabhängigen Staat Palästina betont wird. Zur gleichen Zeit besuchte der amerikanische Außenminister Pompeo im Rahmen seiner Nahost-Reise sowohl die völkerrechtswidrig besetzten Golanhöhen als auch die illegale israelische Siedlung Psagot im Westjordanland.
Der Welt soll noch vor dem Abtritt Trumps klargemacht werden, dass die im Januar als Deal des Jahrhunderts präsentierten Annexionspläne weiter verfolgt werden. Geplant ist vor allem die Annexion von allen 128 Siedlungen im Westjordanland und der „Kornkammer Palästinas“, dem Jordantal, womit ein Drittel der Westbank dem israelischen Staat zugeschlagen würde.
Skrupellos werden damit alle UN-Resolutionen über den Haufen geworfen, die israelische Politik der Besatzung, Vertreibung und Apartheid soll dauerhaft legitimiert werden.
Diese Politik begann schon 1947, dem Jahr, in dem die UNO den Teilungsplan beschloss. Sofort nach diesem Beschluss begannen zionistische Milizen mit der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung durch Terror und Massaker. So töteten z.B. in dem Dorf Deir Yassin zionistische Terrorgruppen im April 1948 rund ein Drittel der Bewohner. Bis zum Kriegsende hatten die Milizen rund 750.000 Menschen vertrieben. Im Mai 1948 erklärte Israel seine Staatsgründung auf einem deutlich größeren Territorium als von der UNO vorgesehen.
Die Palästinenser stehen auch heute noch vor dem Nichts. Sie erleben den 72. Jahrestag der “Nakba”, so nennen sie die Katastrophe aus Vertreibung, Beraubung, Besatzung und Apartheid. Heute trennt in der Westbank die völkerrechtlich illegale israelische Mauer palästinensische Bauern von ihren Äckern, mehr als 700.000 israelische Siedler rauben palästinensisches Land, unzählige Militärkontrollposten lähmen und zerstören die Ökonomie. Gaza wurde in ein permanent belagertes und beschossenes Freiluftgefängnis umfunktioniert.
Seit 1977 begeht die UNO den 29. November alljährlich als Tag der internationalen Solidarität mit Palästina. Doch dies reicht nicht aus! Israel als Besatzungsmacht muss international unter Druck gesetzt werden, um das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung anzuerkennen und die Bestimmungen des Völkerrechts und die UN-Resolutionen zu akzeptieren.
Schluss mit den illegalen Siedlungen, der Besatzung der Westbank und der Belagerung Gazas! Abriss aller Mauern und Zäune in der Westbank und um Gaza! Vollständige Gleichberechtigung der arabisch-palästinensischen Bürger Israels! Anerkennung des Rechts der palästinensischen Flüchtlinge auf Rückkehr!
Unterstützer: Deutsch-Palästinensischer Frauenverein, Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost e.V., BDS-Gruppe Bonn, Bonner Jugendbewegung, Institut für Palästinakunde Bonn e.V., Deutsch-Palästinensische Gesellschaft NRW-Süd e.V., Frauenwege Nahost, Antikriegs-AG Aufstehen Bonn
Die aktuelle Politik Israels ist nicht zu verstehen, ohne die dahinterliegenden Ausprägungen seiner Sicherheitsdoktrinen und deren Zusammenhänge mit wirtschaftlichen Interessen und gesellschaftlichen Machtansprüchen.
Über diesen Fragenkomplex machen wir am Samstag, den 28. Nov. eine virtuelle Diskussion mit dem aus Israel stammenden und in Deutschland lebenden Analytiker Dr. Shir Hever. Dieser wird zu Beginn einen 15-minütigen powerpoint-gestützten Impulsvortrag halten.