Hier stehen wir, nach über 100 Jahren antikolonialem Kampf und 75 Jahren Vertreibung und Apartheid in Palästina,
nach über fünf Jahrhunderten Kolonialismus auf einem Großteil der Erde.
Genug ist genug!
Wir werden nicht schweigen!
Deutschland, will sich von seiner historischen Schuld mit unserem Blut reinwaschen. Deutschland, wo selbst das Betrauern unserer Liebsten, die seit Wochen unter der Apartheid einem Genozid ausgesetzt sind, verboten ist.
Deutschland ermöglicht diktatorische Regime, es setzt rassistische Regelungen für die festungsartige europäische Grenzpolitik und Ausbeutung durch.
Da in unserem kollektiven Bewusstsein die Befreiung von Palästina mit der Befreiung und der Freiheit überall im globalen Süden verbunden ist, erachten wir es als wichtig, unseren Befreiungskampf mit anderen communities in Berlin, Deutschland und darüber hinaus zu verbinden.
Die Unterdrückung und die Gewalt in ihrer kolonialen Kontinuität zielt auf uns alle ab – hier, in Palästina und im globalen Süden.
Durch seine Rolle in der Förderung von Konflikten, dem Aufrechterhalten von Ungerechtigkeit, der Förderung von Waffenhandel, dem Auferlegen von EU-Politiken, der Beeinflussung von Lebensverhältnissen, der Aufrechterhaltung von weißer Vorherrschaft und kolonialem Erbe hat Europa unzählige Menschen gezwungen, aus ihren Heimatländern zu flüchten.
Dennoch erfahren diejenigen, die die europäischen Küsten erreichen, ungleiche Behandlung und Menschenrechtsverletzungen und stehen militarisierten Grenzregimen gegenüber, die Tausenden Menschen ihre Leben gekostet haben und kosten. Bei ihrer Ankunft werden jene Menschen dann oftmals in Heimen in die Isolation verbannt und ihnen werden ihre fundamentalen Menschenrechte und Bedürfnisse verweigert.
Wir müssen anerkennen, dass niemand frei ist, solange wir nicht alle frei sind!
Die andauernden Kämpfe der Mehrheit der weltweiten Bevölkerung fordert grenzenlose und standhafte Solidarität.
Um die weiße Vorherrschaft anzufechten und Dekolonisierung anzugehen, ist es unverlässlich, die Perspektiven der communities einzubinden, die jahrhundertelang unter dem Joch des Kolonialismus und des rassistischen Kapitalismus gelitten haben und leiden.
Wir müssen uns gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Diskriminierung in all ihren Formen wie Rassismus, inkl. Anti-jüdischem Rassismus, zusammenschließen und jenseits von Grenzen und Branchen eine globale Bewegung für Gerechtigkeit und Freiheit aufbauen.
Wir ersuchen die Geschlossenheit mit solidarischen Aktivist*innen und communities, sowohl auf lokaler wie auch auch globaler Ebene.
Alle Gruppen, Organisationen, Kollektive und Individuen, die sich dem Widerstand gegen und dem Abbau von Grenzen, Polizeigewalt, Militarisierung, Apartheid und gleichzeitig der kolonialen Kontinuitäten sowie des Gefängnisindustriekomplexes und der Dekonstruktion von Patriarchat und Kapitalismus verschrieben haben, laden wir ein sich zu organisieren. Wir laden euch herzlich ein, euch auf den Straßen Berlins dem anti-kolonialen Protest in Solidarität anzuschließen, um den fortdauernden Völkermord an uns zu beenden! Wir sind die globale Mehrheit!
Wir rufen zu Massenprotesten unter dem Titel „Der globale Süden vereint!“ auf.
Wann: Samstag, 28. Oktober um 16 Uhr
Wo: Oranienplatz
Dies ist ein globaler, intersektionaler Kampf! Seine Aspekte sind unter- und miteinander verbunden! Wir werden niemals von der kolonialen Mentalität westlicher Politiken bezwungen werden!