Prof. Moshe Zuckermann
16. März 2019
Aktualisierung:
Prof. Moshe Zuckermann, Tel Aviv
in München
Vortrag und Vorstellung seines neuesten Buchs
„Der allgegenwärtige Antisemit
oder
Die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit“
(Westendverlag)
Samstag, 16. März 2019, 14:00 Uhr bis 16:00/16:30 Uhr
im
„Zunfthaus“
Thalkirchner Str. 76, 80337 München
(Alter Südlicher Friedhof)
U 1/2 Sendlinger Tor, ca. 10 Minuten Fußweg
U 3/6 Goetheplatz, 10 Minuten Fußweg
Buslinie 58 Haltestelle Kapuzinerstraße
Eintritt frei – Spenden willkommen
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
ich habe das große Vergnügen, Ihnen/Euch mitteilen zu können, dass es uns – dem SALAM SHALOM Arbeitskreis Palästina-Israel, dem Palästinaforum und der „Landesarbeitsgemeinschaft Frieden und internationale Politik DIE LINKE.Bayern" – gelungen ist, den renommierten israelischen Historiker, Soziologen und Philosophen Professor Moshe Zuckermann von der Universität Tel Aviv zu einem Vortag einzuladen.
Es ist dies leider keineswegs selbstverständlich angesichts eines insbesondere hier in München zunehmend schwierigen politischen Umfelds, welches weitgehend bestimmt wird durch den Beschluss des Münchner Stadtrats vom 13.12.17: „Gegen jeden Antisemitismus. Keine Zusammenarbeit mit der antisemitischen BDS-Bewegung“. Sie werden/Ihr werdet dies in der Presse wahrgenommen haben.
In der Praxis wirkt sich dieser Beschluss so aus, dass es weder für uns noch für andere Vereine, Gruppierungen und Einzelpersonen der Palästinasolidarität, selbst wenn gar keine „Zusammenarbeit“ mit der BDS-Bewegung vorliegt, praktisch keine Möglichkeit mehr gibt, städtische oder städtisch geförderte Räume für Veranstaltungen zu mieten. Durch die höchst problematische Gleichsetzung von Israel mit dem Judentum wird jede noch so legitime Kritik an der menschen- und völkerrechtswidrigen Politik Israels als antisemitisch gebrandmarkt, absurderweise sogar dann, wenn sie von namhaften Israelis bzw. Juden vorgebracht wird.
Auch private Vermieter von Räumlichkeiten werden durch die Unterstützer der israelischen Politik derart unter Druck gesetzt, dass sie teilweise nur durch das Einschreiten eines Anwalts am Mietvertrag festzuhalten bewegt werden konnten.
Daher freue ich mich ganz besonders, dass es uns dennoch gelungen ist, für den
16. März 2019, um 14:00 Uhr
einen zentral gelegenen Saal für eine Veranstaltung mit
Prof. Moshe Zuckermann
anzumieten.
Der Veranstaltungsort wird erst am Tag vor der Veranstaltung per Mail bekannt gegeben, denn Erfahrungen von Vereinen und Gruppierungen republikweit haben ergeben, dass auf diese Weise die bedauerlicherweise zu erwartenden Pressionsmöglichkeiten der blinden Israelunterstützer auf den Raumvermieter minimiert werden können. Ich bitte um Verständnis.
Professor Moshe Zuckermann ist als ausgewiesener Kenner der deutschen Verhältnisse sowie der deutsch-israelischen Beziehungen einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antisemitismusforschung. Bereits in seinem 2010 erschienenen „Antisemit!“ Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument“ thematisiert er die höchst bedenkliche Instrumentalisierung des Antisemitismusvorwurfs zur Unterdrückung jeglicher entschiedener Kritik an der israelischen Politik. Es handelt sich hier um den durchsichtigen Versuch, die für einen gerechten Frieden in Nahost unbedingt notwendigen Debatten im Keim zu ersticken und Andersdenkende unter Verletzung wesentlicher Grundrechte (insbesondere auf Rede- und Versammlungsfreiheit) mundtot zu machen.
In seinem im vergangenen Jahr erschienenen letzten Werk „Der allgegenwärtige Antisemit oder Die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit“, das uns Prof. Zuckermann vorstellen wird, problematisiert er vor allem auch, dass der Verzicht auf eine unbedingt erforderliche begriffliche Differenzierung dazu führt, dass Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik kurzerhand gleichgesetzt werden.
Wir dürfen erwarten, dass Prof. Zuckermann die Unzulänglichkeiten des aktuellen Diskurses hierzulande schonungslos in den Blick nehmen und sich für eine ehrliche Auseinandersetzung mit der deutsch-israelischen Geschichte aussprechen wird.
Ich hoffe, Sie/Euch am Samstag, den 16. 03. 19, um 14:00 Uhr, möglichst zahlreich begrüßen zu dürfen!
Mit einem herzlichen Gruß
Jürgen Jung
für SALAM SHALOM Arbeitskreis Palästina-Israel e.V., das Palästinaforum und die „Landesarbeitsgemeinschaft Frieden und internationale Politik DIE LINKE.Bayern"