Aktuelle Veranstaltungen, Aktionen und Kampagnen zu Palästina

Aktuelles zu Gaza

Israelische Soldaten posten über soziale Medien Beweise für Kriegsverbrechen

Noch nie in der Geschichte wurden ein Krieg und Genozid so umfangreich dokumentiert wie in Gaza – Dank sozialer Medien und den unermüdlichen Journalisten vor Ort, aber auch dank israelischer Soldaten, die stolz ihre Gewalttaten und Verbrechen filmen und dann auf TikTok, Instagram und Co. teilen, wo die Beiträge anschließend tausendfach geteilt und geliked werden.

Die Recherche von Al Jazeera

Eine Recherche durch Al Jazeera hat eine Vielzahl von Kriegsverbrechen aufgedeckt und die Täter, die sich selbst dabei gefilmt haben wie sie diese begehen sowie ihre Militäreinheiten identifiziert. Die so dokumentierten Taten reichen von der Erniedrigung von Palästinensern, die gezwungen wurden, sich in der Öffentlichkeit zu entkleiden, über die Ermordung von Frauen und Kindern durch Scharfschützen bis hin zu Vergewaltigungen wie die eines 19-jährigen Jugendlichen durch einen Hund oder eine andere durch israelische Soldaten in einem Gefangenenlager. Auch auf dem Boden verteilte Leichen entlang des angeblich sicheren ‚humanitären Fluchtkorridors‘, das Sprengen von Wohnhäusern und Plünderungen sind – durch die Täter selbst – dokumentiert. Die Videos liefern schwerwiegende Beweise, unter anderem für Folter oder den Einsatz von Palästinensern als menschliche Schutzschilde durch Israels Armee.

Aufgenommene Gespräche, wie bspw. eines zwischen Sgt. Daniel Blankovich und Sgt. Dor Vainshtein, in dem es heißt „Lass uns sie dem Erdboden gleichmachen, sodass keine Erinnerung von Ihnen übrig bleibt. Wir machen sie zu Staub. Und so werden wir es mit all unseren Feinden machen“, sind viele in den Sozialen Medien zu finden und von Al Jazeera nun analysiert worden. Ein weiteres Beispiel: Oren Shimuel von der Pelech Company/ 261 Brigade. In seinem Video feiern er und seine Kollegen die Bombardierung von Zielen in Gaza und schreit „Sodass sie keinen Ort haben an den sie zurückkehren können!“. Neben der Dokumentation der begangenen Verbrechen sind solche Videos besonders wichtig, um die vorherige “Absicht” zu Vernichtung, Rache und Vertreibung zu belegen – ein wichtiges Kriterium bei der völkerrechtlichen Beurteilung, ob es sich um einen Krieg und Kriegsverbrechen oder um einen Völkermord handelt.

Charlie Herbert, Hauptgeneral der britischen Armee, bezeichnet die Aufzeichnungen, die sich in den Sozialen Medien finden, als absolut unprofessionell. Sie zeigen seiner Ansicht nach eine absolute Undisziplin, die institutionell ist. „Nicht nur ist dieses Verhalten unprofessionell und institutionell undiszipliniert, sondern auch systematisch, sodass die verantwortlichen Führer der Militäreinheiten, sowie der Führer des Battalions 8219, Lt. Col. Meir Dudevani, der die Zertstörung des Dorfes Khirbet Kuza‘a zu verantworten hat, zur Rechenschaft gezogen werden müssen, denn das unnötige Zerstören von ziviler Infrastruktur ist nach internationalem Recht strafbar, da es keinem militärischen Ziel folgt“, so Herbert…

Vollständiger Beitrag – Occupied News – 07.10.2024