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International Jewish Collective for Justice in Palestine (IJCJP): Offener Brief an Bürgermeister*innen in Deutschland zum bevorstehenden Frankfurter Gipfel gegen Antisemitismus

Sehr geehrter Bürgermeister, sehr geehrte Bürgermeisterin,

vielleicht haben Sie bereits eine Einladung an Bürgermeister aus der ganzen Welt zu einem digitalen Gipfel gegen Antisemitismus erhalten, der von der Stadt Frankfurt am Main organisiert wird und für den 16. März geplant ist – https://mayors.combatantisemitism.org/

Als jüdische Einzelpersonen und Organisationen auf der ganzen Welt, die sich dem Kampf gegen alle Formen von Rassismus, Antisemitismus und Islamophobie verschrieben haben, möchten wir Sie über den wahren Zweck dieser Einladung informieren.
 
Eine der Diskussionsrunden wird sich mit der Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) für Antisemitismus beschäftigen, die mehrere Beispiele enthält, die Kritik an Israel mit Antisemitismus gleichsetzen.
 
Diese Definition wird weltweit als Instrument benutzt, um zu behaupten, dass Kritik an Israel per se antisemitisch ist, und um lokale Initiativen vieler Gemeinden, die sich entschieden gegen Israels Menschenrechtsverletzungen wenden, zu unterbinden. Wie bei jedem anderen Land auch, können und müssen Israels Handlungen kritisiert werden.
 
Die Befürworter der IHRA-Definition sagen, dass Israel in unfairer Weise herausgegriffen wird. Es ist jedoch genau diese Definition, die Israel heraushebt, indem sie behauptet, dass die Kritik an seinen Verletzungen des Völkerrechts und der Menschenrechte, insbesondere der Rechte der Palästinenser, eher antisemitisch ist als ein Erfordernis der globalen Führung. Die IHRA-Definition wird in vielen Ländern abgelehnt, auch von vielen jüdischen Vereinigungen und Einzelpersonen.
 
Diese Veranstaltung hat also nicht wirklich das Ziel, Antisemitismus zu bekämpfen. Es ist kein Zufall, dass einer der Partner dieser Veranstaltung das israelische Außenministerium ist.
 
Sie werden aufgefordert, diese IHRA-Definition zu unterstützen. Stattdessen appellieren wir an Ihre politische und moralische Integrität, sie abzulehnen und ermutigen Sie, sich dem kollektiven Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamophobie anzuschließen.
 
Wir bitten Sie eindringlich, Ihre grundsätzlichen Positionen bekannt zu machen. Sollten Sie den Wunsch haben, die Angelegenheit mit uns zu besprechen, sind wir gerne bereit, Ihnen weitere Informationen zukommen zu lassen, die Sie benötigen: https://www.juedische-stimme.de/kontakt/
 
Mit freundlichen Grüßen
International Jewish Collective for Justice in Palestine (IJCJP), bestehend aus Gruppen und Einzelpersonen in 14 Ländern rund um den Globus
 

Jews Against the Occupation, Sydney, Australien

Een Andere Joodse Stem, Belgien

Independent Jewish Voices, Kanada

Union Juive Française pour la Paix, Frankreich

Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, Deutschland

Boycott from Within, Israel

Alternative Jewish Voices of New Zealand

South African Jews for a Free Palestine

Jewish Network for Palestine, UK

Free Speech on Israel, UK

Jews Say No!, USA

JVP BIJOCSM Network, USA

Jewish Voice for Peace, USA

SEDQ: A Global Jewish Network for Justice

Quelle:
IJCJP – International Jewish Collective for Justice in Palestine
Deutsch: Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost