Hannover: Do 27.04.2017 Wahrnehmung und Erfahrung der Besatzung in Israel und in den palästinensischen Gebieten
Wann:
Donnerstag, 27.04.2017 – 19.00 Uhr
Wo:
Freizeitheim Linden, Windheimstraße 4, 30451 Hannover
Veranstaltung mit Katja Hermann (Berlin), Islamwissenschaftlerin und Mediatorin, leitete ab 2012 das Palästina-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Ramallah und ist jetzt Leiterin des Referats Asien der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin.
Wenn von der Gewalt im palästinensisch-israelischen Konflikt die Rede ist, dann fehlen in der Darstellung oft Hinweise auf die Hintergründe. Die tagtägliche Gewalt, der die palästinensische Bevölkerung ausgesetzt ist, bleibt meist unbeachtet, ebenso die jahrzehntelange Besatzung mit ihren Strukturen und Auswirkungen wie z.B. Entrechtung und Enteignung, gewalttätige Übergriffe, Inhaftierungen ohne Gerichtsverfahren sowie weitreichende Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
Die Besatzungssituation bleibt das zentrale Anliegen in der palästinensischen Gesellschaft. In der israelischen Öffentlichkeit hingegen kommt die Besatzung kaum in den Analysen vor, die der Öffentlichkeit präsentiert werden. Auch die schleichende Verdrängung der PalästinenserInnen aus Ost-Jerusalem ist kein Thema, obwohl sie der unmittelbare Beweggrund für die Eskalation (wie die Messerangriffe) ist. Die Attacken wirken so auf die israelischen BürgerInnen fast zwangsläufig als Ausbruch irrationalen Hasses der PalästinenserInnen, die lediglich mit sicherheitstechnischen Gegenmaßnahmen beantwortet werden können. Katja Hermann wird darauf eingehen, welche Auswirkungen dieser Zustand auf die beiden Gesellschaften hat.
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