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HungerstreikPolitische Gefangene

Georges Abdallah in Frankreich startet Solidaritätsstreik mit palästinensischen Gefangenen

Georges Abdallah, arabisch-kommunistischer Kämpfer für Palästina, der seit über 34 Jahren in französischen Gefängnissen gefangen gehalten wird, kündigte am Donnerstag, den 11. April, an, dass er einen dreitägigen Hungerstreik in Solidarität mit dem Hungerstreik der palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen, dem Kampf um Würde 2, startet. 20 seiner Mitgefangenen, darunter 12 baskische politische Gefangene, die aktiv in Solidarität mit dem Streik der palästinensischen Gefangenen stehen, nehmen an dem Streik teil.

Es ist nicht das erste Mal, dass Georges Abdallah aus der Ferne an den kollektiven Hungerstreiks der palästinensischen Gefangenen teilnimmt; er hat sich auch an den Streiks der Jahre 2014 und 2017 aus dem Gefängnis von Lannemezan, wo er festgehalten wird, beteiligt. In Solidarität mit dem Hungerstreik des palästinensischen Gefangenen Bilal Kayed verweigerte er 2016 auch die Verpflegung für drei Tage und kämpfte gegen dessen Administrativhaft, einer Haft ohne Anklage oder Gerichtsverfahren unter .

Palästinensische Gefangene starteten am Montag, den 8. April, den Kampf um Würde (Karameh) 2 als Reaktion auf die eskalierende Repression in den israelischen Gefängnissen unter der Leitung des Ministers für innere Sicherheit Gilad Erdan (der auch internationale Angriffe auf die BDS-Bewegung und die Palästina Solidarität leitet und sich in seiner Rolle als israelischer Minister für strategische Angelegenheiten für die Unterdrückung der Meinungsfreiheit auf der ganzen Welt einsetzt). Zu Forderungen der Gefangenen gehören die Einrichtung öffentlicher Telefone für die Häftlinge, die Entfernung von Handy-Störsendern, die Beendigung von Sanktionen und kollektiven Bestrafungen gegen die Häftlinge, die Wiederherstellung von Familienbesuchen bei allen Häftlingen, der Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung und Behandlung sowie die Beendigung der Isolations- und Einzelhaft.

Khaled Barakat, palästinensischer Schriftsteller und internationaler Koordinator der Kampagne zur Befreiung Ahmad Sa’adats, sagte, dass “Georges Abdallahs Eintritt in den Hungerstreik und der seiner baskischen Kameraden und Mitgefangenen die Moral und den Geist der Genossen und Brüder, die sich in dem Kampf um Würde 2 in israelischen Gefängnissen engagieren, erheblich und qualitativ verbessert. Wir wissen, dass dies nicht das erste Mal ist, dass er sich den Häftlingen im Hungerstreik anschließt und einmal mehr deutlich macht, dass er den Kampf der palästinensischen Gefangenenbewegung in französischen Gefängnissen weiterführt”.

“Die palästinensischen Gefangenen laden andere politische Gefangene auf der ganzen Welt ein, sich an diesem Kampf der Würde zu beteiligen, nicht nur in Solidarität mit dem palästinensischen Kampf, sondern auch, um ihre eigenen Probleme und Forderungen nach Gerechtigkeit, Würde und Freiheit zu äußern. Die Gefangenen haben ihre Solidarität mit den politischen Gefangenen auf der ganzen Welt bekundet, auch mit denen, die jetzt in den Gefängnissen der Philippinen, der Türkei, Marokkos, Griechenlands, der Vereinigten Staaten und anderswo kämpfen”, fuhr Barakat fort.

“Die palästinensische Gefangenenbewegung steht an vorderster Front gegen Zionismus, Imperialismus und reaktionären Regimen, und die politischen Gefangenen der Welt stehen auch an der Front dieses kollektiven, internationalen Kampfes. Georges Abdallahs Eintritt in den Hungerstreik neben dem seiner Kameraden im französischen Gefängnis unterstreicht die Tatsache, dass es eine internationale Dimension in der Bewegung der palästinensischen Gefangenen gibt, die im Kampf um den Sieg vereint ist”, sagte er.”Heute wollen wir auch die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen im Sudan fordern, da wir sehen, dass das Regime im Sudan fällt. Die Nachrichten, die wir aus dem Sudan und der Entwicklung der Volksbewegungen dort sehen, sind auch ein Schub für den Kampf der palästinensischen Gefangenen”, sagte Barakat. “Es ist auch sehr wichtig, den heutigen Kampf der palästinensischen Gefangenen mit der Boykottbewegung und der palästinensischen Solidarität auf internationaler Ebene zu verbinden. Beide sehen sich den Versuchen von Gilad Erdan und des israelischen Staates gegenüber, diese Bewegungen zu unterdrücken. Erdan ruft seine Verbündeten bei den imperialistischen Mächten auf, gegen die Bewegung draußen vorzugehen, Hand in Hand mit den Angriffen auf palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen”.

“Jedes Mal, wenn die israelische Besatzung versucht, die Rechte, die durch die Bewegung der palästinensischen Gefangenen durch Blut, Schweiß und Opfer erlangt wurden, zurückzunehmen, werden sie mit einer Bewegung konfrontiert, die entschlossen ist, mit unerschütterlichem Willen und Kraft zurückzuschlagen. Georges Abdallah und seine Kameraden sind ein integraler Bestandteil dieser Bewegung und des Sieges, der durch diesen kollektiven Kampf erreicht wird”, schloss Barakat.



Samidoun, das palästinensische Gefangenen-Solidaritätsnetzwerk bringt seine stärkste Unterstützung für die palästinensische Gefangenenbewegung, die diesen kritischen Kampf um Würde und Gerechtigkeit startet, zum Ausdruck. Wir fordern die Menschen auf der ganzen Welt auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den Streik der Gefangenen zu unterstützen und sich ihrem Kampf anzuschließen. Die palästinensischen Gefangenen stehen nicht allein! Internationale Solidarität ist von entscheidender Bedeutung für den Aufbau von Unterstützung, Aufmerksamkeit und Druck, damit die Forderungen der Gefangenen erfüllen werden.

Werdet aktiv!

1) Organisiert oder nehmt teil an einer Veranstaltung oder einem Protest für die palästinensischen Gefangenen. Organisiert ab heute Demonstrationen, Aktionen und Veranstaltungen und nehmt an der Aktionswoche der Gefangenen vom 17. bis 24. April 2019 teil! Ihr könnt einen Infotisch, eine Kundgebung, einen Solidaritätshungerstreik, einen Protest oder eine Aktion zur Unterstützung der Gefangenen organisieren. Wenn ihr bereits eine Veranstaltung über Palästina oder soziale Gerechtigkeit veranstaltet, nehmt die Solidarität mit den Gefangenen als Teil eurer Aktion auf. Sendet eure Veranstaltungen und Berichte an amidoun@samidoun.net.

2) Schreibt Briefe und telefoniert, um gegen die Verletzung der Rechte der palästinensischen Gefangenen zu protestieren. Fordert eure Regierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Unterstützung der israelischen Besatzung einzustellen oder den israelischen Staat zu drängen, die Politik der Repression gegen palästinensische politische Gefangene zu beenden.

Ruft während der regulären Bürozeiten die Regierung eures Landes an:

  • Australian Minister of Foreign Affairs Marise Payne: + 61 2 6277 7500
  • Canadian Foreign Minister Chrystia Freeland: +1-613-992-5234
  • European Union Commissioner Federica Mogherini: +32 (0) 2 29 53516
  • New Zealand Minister of Foreign Affairs Winston Peters: +64 4 439 8000
  • United Kingdom Foreign Secretary Jeremy Hunt: +44 20 7008 1500
  • United States President Donald Trump: 1-202-456-1111

3) Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen. Nehmt an der BDS-Kampagne teil, um die Mitschuld von Unternehmen wie Hewlett-Packard und das anhaltende Engagement von G4S in der israelischen Polizei und in Gefängnissen hervorzuheben. Baut eine Kampagne auf, um israelische Waren zu boykottieren, ein Militärembargo gegen Israel zu verhängen oder um den akademischen und kulturellen Boykott Israels zu organisieren.